Mobbing oder Konflikt
Von einem Konflikt spricht man, wenn Interessen, Zielsetzungen oder Wertvorstellungen von Personen, gesellschaftlichen Gruppen, Organisationen oder Staaten miteinander unvereinbar sind oder unvereinbar erscheinen.
Nicht jede Form von Gewalt und aggressivem Verhalten ist Mobbing. Die Grenze zwischen einer Konfliktsituation und Mobbing ist dann überschritten, wenn folgende Kriterien vorliegen:
- Schädigungsabsicht: Mobbing ist ein spezielles aggressives / gewalttätiges Verhalten, von einem oder mehreren Schüler/innen gegenüber einem / einer anderen Schüler/in oder Schüler/innen/gruppe mit Schädigungsabsicht.
- Wiederholungsaspekt: Die schädigenden Handlungen treten wiederholt, systematisch und über einen längeren Zeitraum auf.
- Machtungleichgewicht: Es besteht ein Ungleichgewicht im Kräfteverhältnis (physisch und / oder psychisch) zwischen Täter/in und Opfer, das zu Ungunsten des Opfers ausfällt.
- Hilflosigkeit: Die betroffenen Schüler/innen fühlen sich der Situation hilflos ausgesetzt (vergleiche Olweus, 1996: Spröber, Schlottke & Hautzinger, 2008; Alsaker, 2004; Wachs et al., 2016).
Suizidalität
In Österreich ist Suizid sowohl bei Männern als auch bei Frauen bis zum 50. Lebensjahr eine der häufigsten Todesursachen, in den Altersgruppen 15 bis 29 Jahre sogar die zweithäufigste. Ein klarer Umgang mit den Themen Suizidgefährdung und Suizid ist daher im Rahmen des Schulkontexts wichtig.
Um unüberlegtes Handeln und Irritationen in Akutsituationen wie einer Suizidandrohung beziehungsweise einem Suizidversuch oder einem Suizid vorzubeugen, ist es im Schulkontext als Schulleitung wichtig ein schriftliches ‚Notfallszenario‘ und Richtlinien für Maßnahmen bei oben genannten Akutsituationen festzulegen.
Ziele dieser schriftlich festgelegten Maßnahmen
- so schnell wie möglich Hilfe für die beteiligten Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen sicherzustellen
- Sicherstellen, dass die Schule den normalen Betrieb aufrechterhalten kann
- Suizidhandlungen bei anderen Schülerinnen und Schülern vorzubeugen
- Sensibilisierung der Lehrpersonen für Gefahrenzeichen suizidaler Krisen (Prävention)
Sexuelle Gewalt
Der Begriff ‚sexuelle Gewalt‘ gegen Kinder und Jugendliche ist nur einer von vielen; in der Literatur wird auch von sexualisierter Gewalt, sexuellem Missbrauch, sexuellen Übergriffen, sexueller Ausbeutung, sexueller Misshandlung und Inzest gesprochen. Sexueller Missbrauch ist der in der Öffentlichkeit gebräuchlichste Begriff.
Sexuell motivierte Übergriffe- Gewaltdelikte
- führen mit deutlich erhöhtem Risiko zu physischer und psychischer Schädigung des Kindes beziehungsweise Jugendlicher.
- beginnen, wenn Erwachsene absichtlich Situationen planen und herbeiführen, um sich sexuell zu erregen und die betroffenen Kinder und Jugendliche sich aufgrund seiner körperlichen, geistigen, emotionalen und sozialen Entwicklung gegen die Übergriffe nicht wehren können.
- sind meist keine einmaligen Taten, sondern können über Wochen, Monate und Jahre andauern.
- werden überwiegend durch Personen aus dem familiären beziehungsweise nahen sozialen Umfeld verübt.