Verwendung der ID-Austria im Bildungsbereich
Was ist die ID-Austria?
Die ID-Austria ist die österreichische E-Government-Anwendung, um sich digital hochsicher und zuverlässig in Behördenqualität zu identifizieren. Sie erfüllt die Funktion der eigenhändigen Unterschrift und kommt im Internet dem Vorzeigen eines Lichtbildausweises gleich, sowohl für den privaten Bereich als auch in der öffentlichen Verwaltung. Persönliche Nutzungsbeispiele sind etwa die digitale Signatur, der digitale Führerschein, der digitale KFZ-Zulassungsschein, die Durchführung der Arbeitnehmerveranlagung in FinanzOnline sowie verschiedene Behördenwege.
Wie wird die ID-Austria im Bildungsportal eingesetzt?
Das österreichische Bildungsportal (bildung.gv.at) bündelt den Zugang zu allen Softwareanwendungen und Services für die Schule.
Für den Login in datenschutzsensible Schulverwaltungssoftware, die eine besonders hohe Anforderung an die Informationssicherheit stellt, ist der hochsichere Multifaktor-Login mit der ID Austria verpflichtend (entweder mit dem Smartphone oder einem FIDO2-Token). Das umfasst beispielsweise Sokrates oder das Anbringen einer digitalen Amtssignatur durch die Schule auf digitalen Zeugnissen oder auf öffentlichen Urkunden. Mit der ID-Austria sind die Daten der Schulverwaltung, wie etwa die Zeugnisnoten von Schülerinnen und Schülern, vor unbefugtem Zugriff geschützt – selbst dann, wenn zugriffsberechtigte Lehrpersonen ihr Passwort verlieren oder es gestohlen wird. Ab 1. März 2025 ist der Login nur mehr mit ID-Austria möglich.
Funktionen des Bildungsportals, mit denen weniger kritische bzw. sensible Daten der Schulverwaltung bearbeitet werden, wie zum Beispiel der Zugriff auf Lernplattformen, auf die Eduthek, auf das elektronische Klassenbuch oder auf elektronische Mitteilungshefte, können zwar ebenso hochsicher über die ID-Austria mit Multifaktorauthentifizierung genutzt werden, hierfür ist aber auch eine Anmeldung ohne Multifaktor-Login, also alleine mit Benutzerkennung und Passwort möglich.
Der Login erfolgt dann über das jeweilige Dienststellenportal des Dienstgebers nach dessen Vorgaben:
- Login von Bundesbediensteten über portal.at bzw. im land- und forstwirtschaftlichen Bereich über das Dienststellenportal
- Pflichtschullehrer steigen über das vom Land als Dienstgeber dafür vorgesehene Portal ein (zum Beispiel Portal Tirol bzw. in anderen Bundesländern das Serviceportal Bund)
Die Differenzierung in a) verbindlich vorgeschriebenen hochsicheren Login mittels ID-Austria und b) alternativen Login mittels Benutzername und Passwort bei weniger sensiblen Anwendungen liegt im gemeinsamen Interesse der Bediensteten und des Dienstgebers, um die IT-Sicherheit sowie die Erfüllung der Datenschutzanforderungen zu sichern. Damit kann ein Missbrauch von gespeicherten Daten der Schülerverwaltung ausgeschlossen werden. In langjähriger Praxis hat sich im Verwaltungsalltag und im Schulbetrieb die ID-Austria als effektiver Schutz gegen gestohlene Passwörter bewährt.
Warum ist die ID-Austria im Bildungsbereich wichtig?
Herausforderungen und Gefahren im Schulalltag im Bereich der IT:
- Das Schulnetzwerk und die Datenbestände sind Angriffen ausgesetzt, die das Ziel verfolgen, Accounts von Bediensteten zu übernehmen, Daten auszuspionieren bzw. zu verändern.
- Betrugsabsicht mithilfe ausgespähter Lehrkräftepasswörter, zum Beispiel um Zeugnisnoten zu verändern.
- Ein Login ohne zweiten Faktor, alleine mit Benutzername und Kennwort, bietet ein unzureichendes Sicherheitsniveau für Schulverwaltungsanwendungen.
- Erzwungene Passwortwechsel und komplexe Kennwörter führen dazu, dass diese aufgeschrieben werden, was das Sicherheitsniveau senkt.
Vorteile eines hochsicheren Logins mit der ID-Austria:
- Ein komplexes Passwort muss nicht auswendig gelernt oder aufgeschrieben und auch nicht laufend geändert werden.
- Ein hochsicherer Login mit zweitem Faktor für den Zugang zu allen Anwendungen.
- Die Multifaktor-Authentifizierung in Behördenqualität durch die ID-Austria gewährleistet einen zuverlässigen Schutz von Daten der Schulverwaltung.
- Die ID-Austria ist gesetzlich für die Anwendungsfälle der öffentlichen Verwaltung und für den Schulbereich verankert.
- Alle e-Government-Portale der Republik Österreich setzen die ID-Austria für den hochsicheren Zugang ein, ebenso das Bildungsportal.
Wie registriere ich meine ID-Austria?
Für einen hochsicheren und bequemen Login wird Bediensteten empfohlen, die ID-Austria mit dem eigenen Smartphone zu nutzen. Dies stellt die praktikable Möglichkeit für private wie dienstliche Anwendungen dar, wie zum Beispiel Abruf des Gehaltsnachweises, Nutzung von FinanzOnline und des Sozialversicherung-Serviceportals sowie die elektronische Zustellung behördlicher Schriftstücke in MeinPostkorb.
Folgende Unterstützung steht zur Verfügung:
- Seitens des BMBWF ist eine Hotline: +43 1 531 20-3344; support@bildung.gv.at zu Fragen bei der Freischaltung der ID-Austria am Smartphone eingerichtet.
- Die IT-Systembetreuerinnen und -betreuer stehen als Ansprechpersonen für Fragen im Zuge der Freischaltung der ID-Austria am Smartphone zur Verfügung.
- Seitens des Dienstgebers (Schule, BD, BMBWF) werden keine Daten von Smartphones verarbeitet, die für den ID-Austria-Login genutzt werden.
- Alternativ zur ID-Austria auf einem Smartphone kann für jene Bedienstete, die kein Smartphone für die ID-Austria verwenden, durch die Schulleitung ein FIDO2-Token im eShop der BBG beschafft werden.
Privatschulen können den FIDO2-Token direkt bei A-Trust oder im Fachhandel bestellen.
Anleitung zur Verküpfung von FIDO2-Token mit der ID-Austria
Technische Anforderungen an Smartphones für die ID-Austria
Eine Liste von ID Austria-Anwendungen für den Bildungsbereich ist hier veröffentlicht.
Was ist ein FIDO2-Token?
Ein FIDO2-Token (Fast IDentity Online Token) kann – ähnlich wie ein USB-Stick – mit dem Computer verbunden werden. Er dient als Alternative zu Apps wie „Digitales Amt“ und ermöglicht so eine Anmeldung mit ID-Austria auch ohne Smartphone.