Wirtschafts- und Verbraucher/innenbildung
Auf Bundesebene ist die allgemeine Wirtschafts- und Verbraucher/innenbildung im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung angesiedelt, aber auch andere Ministerien betreuen spezifische Agenden der Wirtschafts- und Verbraucher/innenbildung.
Die Ausstattung junger Menschen mit dem für das Leben und den künftigen Beruf erforderlichen Wissen und Können, die Heranbildung selbständiger Urteilsfähigkeit und die Befähigung zur Teilhabe am Wirtschafts- und Kulturleben Österreichs, Europas und der Welt gehören zu den Grundaufgaben der österreichischen Schule (vgl. § 2 des Schulorganisationsgesetzes). In Erfüllung dieses Auftrages muss die Schule Menschen unter anderem dazu befähigen, ihre Rollen als Wirtschaftsbürgerinnen und -bürger, als Erwerbstätige und als Verbraucherinnen und Verbraucher kompetent und moralisch verantwortlich wahrzunehmen.
Die dafür erforderlichen vielschichtigen Kompetenzen sollen aber nicht nur über die Inhalte bestimmter Fächer angesteuert werden, sondern das Unterrichtsprinzip Wirtschafts- und Verbraucher/innenbildung macht ökonomische Bildung vielmehr auch zu einem fächerübergreifenden komplexen und vielschichtigen Anliegen.
Wirtschafts- und Verbraucher/innenbildung ist ein Unterrichtsprinzip/ übergreifendes Thema.
Eine Vielzahl von Vereinen und NGOs, das Europäisches Parlament und Europäische Kommission, Banken und Unternehmen sind in der Wirtschafts- und Verbraucher/innenbildung tätig.
- Ökonomische Bildung unterstützt die Wahrnehmung der persönlichen Interessen in den verschiedenen Rollen, in denen Menschen am Wirtschaftsleben teilnehmen. Ein wichtiges Segment ist die Verbraucher/innenbildung. Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union bekennen sich zur Förderung der Interessen der Verbraucher/innen und ihres Rechtes auf Information, Erziehung und Bildung (Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union, Art. 169).
- Wirtschaftliche Kompetenzen dienen aber nicht nur der Bewältigung der Rollen als Konsumierende, Geldanlegende, Kredit- oder Versicherungsnehmer/innen, sie tragen auch zur Beschäftigungsfähigkeit bei und können Basis für die Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit sein.
- Ökonomische Bildung ist wirtschaftsbürgerliche Bildung und spricht die (künftigen) Wählerinnen und Wähler und Steuerzahlerinnen und Steuerzahler an. Sie ermöglicht Orientierung in einer von Wirtschaft geprägten Kultur und ist Grundlage der Teilhabe an demokratischen Willensbildungsprozessen auf nationaler und internationaler Ebene.
- Ökonomische Bildung ist politische und moralische Bildung. Denn wirtschaftliches Handeln hat gesellschaftliche und ökologische Folge- und Nebenwirkungen. Die Agenda 21, das Leitpapier der Vereinten Nationen zur nachhaltigen Entwicklung im 21. Jahrhundert, hat deshalb unter anderem die „Förderung von Verbrauchs- und Produktionsmustern, die zu einer Verringerung von Umweltbelastungen und zur Befriedigung der menschlichen Grundbedürfnisse führen“ und „die Klärung der Frage, wie sich nachhaltige Verbrauchsgewohnheiten entwickeln lassen“ zum Ziel.
- Ökonomische Bildung betrifft letztlich den ganzen Menschen, sie ist Arbeit an der eigene Identität. Denn Wirtschaft und Konsum sind in unserer Gesellschaft sehr zentrale Handlungs- und Kommunikationsfelder; sie bestimmen das Selbst- und Fremdverständnis des/der Einzelnen entscheidend mit.
Links
- Grundsatzerlass Wirtschafts- und Verbraucher/innenbildung, Rundschreiben Nr. 15/2015
- Materialien / Info
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Kontakt
Dr.in Kamala Klebanova
Abteilung I/10 – Grundsatzabteilung und überfachliche Kompetenzen, Schulpartnerschaft, ganztägige Schulformen
kamala.klebanova@bmbwf.gv.at