Sexualpädagogik
Ziele
Sexualpädagogik soll altersgerecht, an der Lebensrealität von Kindern und jungen Menschen orientiert sein und auf wissenschaftlich gestützten Informationen basieren. Sie soll einen positiven Zugang zur menschlichen Sexualität darstellen und eine positive Grundhaltung sich selbst gegenüber sowie das eigene Wohlbefinden befördern. Sie soll sich am Prinzip der Gleichstellung der Geschlechter sowie der Vielfalt der Lebensformen orientieren, soll Kompetenzen (zum Beispiel kritisches Denken, Kommunikationsfähigkeiten) vermitteln und an internationalen Menschenrechten ausgerichtet sein.
Inhalte und Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schülern sollen in ihrer kognitiven, emotionalen und handlungsorientierten Entwicklung unterstützt werden.
Kompetenzen zu "Wissen aufbauen, reflektieren, weitergeben"
Die Schülerinnen und Schüler …
- … können wesentliche Faktoren einer sexuell gesunden Lebensweise und krankmachende Faktoren benennen.
- … kennen Informationsquellen und Institutionen zum Thema Sexualität und Partnerschaft und können Informationen weitergeben.
- … verstehen Informationen zu Sexualität und Partnerschaft und können einen Bezug zum Lebensalltag herstellen.
Kompetenzen zu "Haltungen entwickeln"
Die Schülerinnen und Schüler …
- … zeigen eine positive Haltung sich selbst und den eigenen Bedürfnissen gegenüber.
- … machen sich eigene Einstellungen zu Sexualität und Partnerschaft und persönliche Werthaltungen bewusst.
- … sind in der Lage, sich mit anderen Haltungen respektvoll auseinander zusetzen und entwickeln eine respektvolle Haltung gegenüber verschiedenen Formen von Sexualität und Identitäten.
Kompetenzen zu "bewerten, entscheiden, umsetzen"
Die Schülerinnen und Schüler …
- … können Sexualinformationen nach individuellen, sozialen, medizinischen und ethischen Gesichtspunkten bewerten und auch Neue Medien hierfür verantwortungsvoll nutzen.
- … können verantwortungsbewusste Entscheidungen über das eigene Sexualleben
und Partnerschaft treffen, die sich im täglichen Leben positiv auf ihre sexuelle Gesundheit und Partnerschaft auswirken.
Lehrplananbindung /Querverbindungen zu anderen Unterrichtsprinzipien
Sexualpädagogik als Bildungs- und Lehraufgabe ist in allen Lehrplänen als Unterrichtsprinzip beziehungsweise als Bildungsbereich »Gesundheit und Bewegung« und als inhaltlicher Schwerpunkt in bestimmten Pflichtgegenständen verankert.
Das Unterrichtsprinzip »Sexualpädagogik« sowie der Bildungsbereich »Gesundheit und Bewegung « erfordern im Schulalltag eine fächerübergreifende Koordination unter Ausnützung von Querverbindungen zwischen den Fächern sowie mit anderen Unterrichtsprinzipien wie zum Beispiel der Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern.
Angebote, Materialien und Maßnahmen
- Grundsatzerlass Sexualpädagogik
- Bundeszentrum für Sexualpädagogik
an der Pädagogischen Hochschule Salzburg: Zentrale Zielsetzungen sind, einen Beitrag zur Entwicklung der Persönlichkeit und Förderung der seelischen und sexuellen Gesundheit von Schülerinnen und Schüler zu leisten, Prävention von (sexueller) Gewalt, Professionalisierung von Pädagoginnen und Pädagogen sowie Evaluation und Forschung. - GIVE Servicestelle für Gesundheitsförderung an österreichischen Schulen
Eine Informations- und Dokumentationsdrehscheibe unterstützt Schulen bei allen Aktivitäten und Maßnahmen im Bereich Gesundheit, Gesundheitsförderung und Sexualpädagogik - Zentrum polis: polis aktuell 2010/2 Weibliche Genitalverstümmelung
- Zentrum polis: polis aktuell 2021/02: Frauenrechte
- Zentrum polis: polis aktuell 2021/09: Gewalt gegen Frauen und Kinder
- Zentrum polis: polis aktuell 2014/09: Geschlechtsspezifische Gewalt gegen Kinder und Jugendlichmit Behinderung
Links
- Schulpsychologie - Bildungsberatung
- GIVE - Servicestelle für Gesundheitsförderung an österreichischen Schulen
- Zentum polis: Politik lernen in der Schule
- Saferinternet.at
Kontakt
MinRin Dr.in Beatrix Haller
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Abteilung Schulpsychologie, psychosoziale Unterstützung und schulärztlicher Dienst, Bildungs- und Berufsberatung
T +43 1 53120-2533
beatrix.haller@bmbwf.gv.at