Schulen für Tourismus
Die Schulen für Tourismus (Höhere Lehranstalten, Aufbaulehrgänge, Kollegs, Fachschulen) bieten neben fundierter Allgemeinbildung eine intensive Berufsausbildung in fachpraktischen, tourismuswirtschaftlichen und kaufmännischen Unterrichtsgegenständen. Sie vermitteln Denkmethoden sowie Arbeits- und Entscheidungshaltungen, die die Absolvent/innen zur unmittelbaren Ausübung eines Berufes in der Wirtschaft, insbesondere in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft, befähigen.
Ausbildungsdauer
Fachschule/BMS: 3 Jahre
Höhere Lehranstalt/BHS: 5 Jahre
Kolleg: 4 Semester
Aufbaulehrgang: 3 Jahre
Bildungsziele
Die ganzheitlich ausgerichtete Ausbildung orientiert sich an den Zielen von Active Citizenship (aktive Teilnahme an der Gesellschaft), Employability (Beschäftigungsfähigkeit) und Entrepreneurship (unternehmerisches Denken und Handeln) sowie der Befähigung zur Höherqualifizierung sowohl im Hinblick auf die Studierfähigkeit als auch hinsichtlich der Bereitschaft zu lebenslangem Lernen.
Weitere wesentliche Ziele sind Persönlichkeitsbildung, Fähigkeit der beruflichen Mobilität und Flexibilität, Kreativität, Kritikfähigkeit, soziales Engagement, Teamfähigkeit, Kooperationsfähigkeit sowie Kommunikationsfähigkeit in Deutsch und in den Fremdsprachen.
Die fünfjährigen höheren Lehranstalten und die dreijährigen Aufbaulehrgänge (Zugang mit Fachschulabschluss) führen darüber hinaus zur Universitätsreife. Die Kollegs schließen mit einer Diplomprüfung ab, Zugangsvoraussetzung ist eine Reifeprüfung, Studienberechtigungs- oder Berufsreifeprüfung.
Bildungsinhalte
Durch eine ausgewogene Kompetenzentwicklung in den Bereichen
- Allgemeinbildung,
- Tourismus und Wirtschaft,
- Gastronomie und Hotellerie,
- Betriebspraktikum und angewandtes Projektmanagement sowie
- Fachpraxis und Praktika
sollen die Absolventinnen und Absolventen zu kritischem und kreativem Denken sowie verantwortungsvollem Handeln befähigt werden.
Pflichtpraktika
Die Lehrpläne sehen Pflichtpraktika von insgesamt 32 Wochen (Höhere Lehranstalt) bzw. 24 (Hotelfachschule / Tourismusfachschule) bzw. 16 (Aufbaulehrgang) Wochen bzw. 3 Monate (Kollegs) vor.
Besonderes Augenmerk wird auf einen guten Theorie-Praxis-Transfer, auf die Förderung der Eigenständigkeit der Schülerinnen und Schüler sowie einen klaren Berufsbezug gelegt. Die Fähigkeit, betriebliche Organisationsprobleme unter Bedachtnahme auf ökonomische, ökologische und soziale Gesichtspunkte mit dem Einsatz moderner technischer Hilfsmittel zu lösen, im Team zu arbeiten und MitarbeiterInnen zu führen, stehen besonders im Fokus des Unterrichts.
Berufliche Möglichkeiten für Absolventinnen und Absolventen
Absolventinnen und Absolventen sind in Tätigkeitsfeldern in verschiedenen Zweigen der Tourismus- und Freizeitwirtschaft und der Verwaltung auf kaufmännischer und administrativer Ebene tätig, zum Beispiel als Hotel-/Gastgewerbeassistent/in, Großküchenleiter/in, Produktentwickler/in im Tourismusbereich, Fachkraft für Küche und Service, Gastgewerbeeinkäufer/in, Hotelkaufmann/-frau, Büroangestellte/r, Kundenbetreuer/in.
Selbstständige Ausübung reglementierter Berufe
Zugang zu einschlägigen Berufen mit Praxisnachweis: Gastgewerbe, Reisebürogewerbe.
Auf Grund der Liberalisierung der Gewerbeordnung ist Zugang zu fast allen Meisterprüfungen und Befähigungsnachweisprüfungen bei Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen zur Gewerbeausübung und Absolvierung allfälliger Praxiszeiten gegeben. Absolventinnen und Absolventen können in allen nicht reglementierten Gewerben einer selbstständigen Erwerbstätigkeit nachgehen. Die Unternehmerprüfung entfällt.
Weitere Ausbildungsangebote
Zusätzlich gibt es an einzelnen Standorten folgende Ausbildungsangebote (zum Teil in Form von Schulversuchen): Tourismusfachschule, Gastgewerbefachschule, Aufbaulehrgang für Berufstätige.
Spezifika
Je nach Schulstandort: „Jungsommelier/e Österreich“, „Käsekenner/in Österreich“, „Jungbarkeeper/in Österreich“ (und andere fachpraktische Zertifikate), Sprachzertifikate, Übungsfirma, Juniorfirma.
Fachpraktische Abschlussklausur bzw. Vorprüfung zur Reife- und Diplomprüfung.
Diplomarbeit/Abschlussarbeit zum Teil mit externen Auftraggebern.