Frühjahrstagung der Mobbingpräventionsberaterinnen und -berater im März 2025 „Es lässt sich immer etwas tun"
Viele Tipps und praktische Methoden habe er mitgebracht, kündigte der international renommierte Konfliktforscher Friedrich Glasl Montagnachmittag an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich an. Doch zuerst wolle er den 43 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Mobbingpräventionsberatung des BMBWF ein „wichtiges Zitat" mitgeben: „Wer den Kopf in den Sand steckt, wird später mit den Zähnen knirschen." Konflikte müssten stets „angepackt" werden. Eine Lösung sei erreichbar.

„Die Förderung eines respektvollen, wertschätzenden Miteinanders als eine wesentliche Grundlage gelingender Zusammenarbeit zeichnet jede erfolgreiche Organisation aus. Mobbing stellt hierfür eine schwerwiegende Störung dar, der wir im Bildungsressort entschieden entgegenwirken“, betont Sektionschefin Margareta Scheuringer bei der Eröffnung der Veranstaltung. „Die Mobbingpräventionsberaterinnen und -berater unterstützen Mitarbeitende und Führungskräfte in eskalierten Konflikten und Mobbingverdachtssituationen. Ihr engagierter Einsatz ist wichtiger Eckpfeiler der Mobbingpräventionsstrategie für Bedienstete in unserer Personalverantwortung.“
„Lehrerinnen und Lehrer müssen Mobbing und Konflikte rasch erkennen und richtig lösen können", sagt der Rektor der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich Walter Vogel. „Darauf legen wir sowohl bei den Ausbildungsstudien als auch bei den Fortbildungsseminaren einen großen Fokus. Wir freuen uns, dass diese Veranstaltungen sehr gut angenommen werden. Dass diese bundesweite Mobbingtagung an unserer Hochschule stattfindet, ist eine besondere Auszeichnung für uns."

Der erste Tag der zweitägigen Frühjahrstagung konzentrierte sich ganz auf den Vortrag des österreichischen Ökonoms. Der den Mobbingpräventionsberaterinnen und -beratern Mut machte: „In einem Konflikt muss man sich stets einladend und verständnisvoll verhalten, egal wie verhärtet die Fronten sind", sagte der heute 84-Jährige. Zu Beginn seiner Tätigkeit als Mediator vor 57 Jahren sei bei Streitigkeiten noch von Tätern und Opfern gesprochen worden. Doch diese These sei mittlerweile gescheitert. „Heutzutage geht man aufeinander zu", so Glasl. "Jede und jeder kann einen Teil zur Lösung beitragen, jede und jeder hat ein Potenzial."
Man dürfe bloß keine Angst vor „heftigen Diskussionen" haben. „Es lässt sich immer etwas tun", fasst der erfahrene Konfliktberater zusammen.

Das vom BMBWF in Kooperation mit der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland entwickelte Programm sollte sich am Folgetag neben mehreren Fachvorträgen ganz um Fallbeispiele und das Motto „Voneinander lernen – einander stärken" drehen. Denn immerhin hatten die Teilnehmenden aller Bundesländer einen großen Erfahrungsschatz aus ganz Österreich zusammengetragen.