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BM Polaschek: Jugendliche überreichen Ergebnisse des größten Jugendbeteiligungsprozesses im Bildungsbereich

Erstmals werden Schülerinnen und Schüler von Beginn an in die Lehrplanentwicklung miteinbezogen. BM Polaschek nahm Studie zu den Vorstellungen Jugendlicher entgegen.

Ein historischer Schritt: Diesen Donnerstag, 05.10. nahm Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, den #DemokratieMachtSchule Jugendbericht zu den neuen Lehrplänen von Schülerinnen und Schülern kaufmännischer Schulen entgegen. Der Bericht, den das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung in Auftrag gab und der vom Sozialunternehmen YEP seit Februar 2023 umgesetzt wurde, ist das erste Ergebnis eines innovativen Partizipationsprozesses: Historisch und europaweit werden Schülerinnen und Schüler erstmals bei der Lehrplanentwicklung von Beginn an miteinbezogen. Der erste Schritt widmet sich dem Lehrplan der Kaufmännischen Schulen. Weitere Schulformen folgen.

“Ich freue mich sehr, diesen historischen Moment heute zu feiern“, sagt Bundesminister Polaschek bei der Überreichung im BMBWF und betont weiter: „Mit der Einbindung von Schülerinnen und Schülern in die Lehrplanentwicklung setzten wir ein starkes Zeichen für politische Innovation und gelebte Demokratie. In unseren Schulen geht es um Sie – um junge Menschen, die als Expertinnen und Experten ihrer Lebenswelt auch eine Stimme haben sollen, wenn es um die Erarbeitung ihrer Lehrpläne geht. Aus diesem Grund haben wir Schülerinnen und Schüler eingeladen, ihre Perspektiven und Ideen in die Gestaltung einzubringen“.

Der überreichte Jugendbericht wurde von YEP gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern kaufmännischer Schulen zwischen 14 und 20 Jahren erarbeitet. Er beruht auf den Ergebnissen aus Workshops, Fokusgruppen (qualitative Datenerhebung) und einer partizipativ erstellen Online-Befragung (quantitative Datenerhebung). Ziel war es, die Bedürfnisse, Ideen und Perspektiven der Schülerinnen und Schüler zu erfassen und zu katalysieren, damit sie anschließend gezielt im Lehrplan Eingang finden.

Rebekka Dober, Gründerin und Geschäftsführerin von YEP betont bei der Veranstaltung: “Aktive Beteiligung von Schülerinnen und Schülern stärkt unsere Demokratie: Demokratie lernt man nicht aus Büchern, sondern indem man sie erlebt. Im Rahmen dieses Beteiligungsprozesses konnte erlebte Demokratiebildung und Beteiligungskompetenz auf breiter Ebene österreichweit gefördert werden. Ziel ist es, dass alle jungen Menschen Selbstwirksamkeit erleben und die Erfahrung machen:
Meine Stimme zählt, ich kann etwas bewegen“.

Beispiele Ergebnisse Jugendbericht:

1. Motivation und Lernerfolg
50% der befragten Schülerinnen und Schüler geben an, besonders motiviert zu sein, wenn sie bei der Auswahl des Lernstoffs selbst mitbestimmen dürfen.
46 % der Jugendlichen sagen, dass auch der Unterrichtsbeginn eine große Rolle spielt und würden sich einen späteren Start des Unterrichts um 9:00 wünschen. 46 % wünschen sich motivierte Lehrerinnen und Lehrer und abwechslungsreiche Methoden im Unterricht. Besonders oft als gewünschte Lösung genannt wurde das sogenannte modulare Lernen.

2. “Lifeskills”, lebensnahe Lerninhalte und aktuelle Themen
Besonders relevant wird von Schülerinnen und Schülern das Thema Finanzbildung empfunden. Doch nicht nur neue Lerninhalte, sondern auch einen lebensnahen Bezug bei bereits unterrichteten Fächern wünschen sich Schülerinnen und Schüler. Hier zu nennen sind zum Beispiel ein Fokus auf Alltagssprache im Englisch-Unterricht, oder realitätsnahe Texte wie E-Mails und Bewerbungsunterlagen im Deutsch-Unterricht. Des Weiteren wünschen sich die Schülerinnen und Schüler, in allen Fächern verstärkt aktuell medial präsente Themen zu behandeln, um aktuelle Situationen besser einordnen und verstehen zu können und auch mit Fake News besser umgehen zu können.

3. Nachhaltiges Lernen durch Projekte und transparente Leistungsbeurteilung
Die Schülerinnen und Schüler wünschen sich angewandte Leistungsfeststellung durch Präsentationen, Projekte, Referate, kleinere Tests und Mitarbeit im Unterricht. Außerdem soll eine einheitliche Leistungsbeurteilung in den Hauptfächern umgesetzt werden, damit Prüfungsmodalitäten nachvollziehbar und transparent sind und eine faire Beurteilung sichergestellt wird.

„Viele der Themenbereiche, die die Jugendlichen als wesentlich für die HAK der Zukunft benannt haben, wurden auch schon in den heuer rollierend startenden Lehrplänen der Volkschule, der Mittelschule und der AHS-Unterstufe eingearbeitet. Es ist mir ein Anliegen, dass wir die Wünsche der Schülerinnen und Schüler ernst nehmen und in die Lehrplangestaltung einfließen lassen.“, hebt Bundesminister Polaschek in dem Zusammenhang hervor.

Kontakt:

Lena Wolf
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Minoritenplatz 5, 1010 Wien
T +43 1 53120 – 5020
lena.wolf@bmbwf.gv.at