Smart Specialisation: wissens- und innovationsgeleitete Standortpolitik
Smart Specialisation ist ein standortstrategisches Konzept mit dem Ziel, Strukturwandel zu fördern, hin zu wissens- und innovationsgeleitetem Wachstum. Regionale Entwicklungsprioritäten sollen dort gesetzt werden, wo vorhandenes Wissen und Technologien Erfolg versprechen.
Die drei Wachstumsdimensionen intelligent, inklusiv und nachhaltig bringen ein neues, ganzheitliches und standortbasiertes Verständnis von Konkurrenzfähigkeit mit sich. Wissen und Innovation werden nicht mehr als isolierte Politikfelder verstanden, sondern als Linse, durch die wirtschaftlicher Strukturwandel sichtbar wird. Investitionen sollten dort getätigt werden, wo spezifische regionale Stärken auf Möglichkeiten hindeuten, in der internationalen Wertschöpfungskette aufzusteigen.
Standortstrategien für Smart Specialisation (RIS3) setzen das Konzept um, indem sie die chancenreichsten Entwicklungsfelder einer Region definieren. Die EU-Kommission fordert diese Strategien von jeder Programmregion als Vorbedingung für die Zuerkennung von Strukturfonds-Förderungen 2014-20 in der Förderpriorität Forschung und Innovation. Konkrete Förderanliegen der Operationellen Programme 2014-20 sollen bereits in der RIS3 grundgelegt werden. Auf der vom Joint Research Centre in Sevilla betriebenen Smart Specialisation Plattform bietet die Europäische Kommission Information, Hilfestellung und Dialog bei kostenfreier Anmeldung. Standortstrategien entsprechen den RIS3-Kriterien nur dann, wenn sie als gemeinsame Vision von Politik, Wirtschaft und den Leitinstitutionen für Wissen, Technologie, Innovation und Kreativität einer Region entwickelt oder überarbeitet wurden.
RIS3 beginnen mit der Vision eines wettbewerbsfähigeren regionalen Profils, die von Entscheidungsträger/innen in öffentlicher Verwaltung, Wirtschaft sowie Leitinstitutionen in Forschung, Technologie und Kreativsektor geteilt wird. So kann die Idee der "Multilevel Governance" erweitert und verschiedene Interessensgruppen als aktive Partner für positive Veränderungen gewonnen werden. Synergien zwischen öffentlichen Förderinstrumenten für Forschung, Entwicklung und Innovation, Industrie sowie Humankapital können dazu beitragen, private Investitionen anzukurbeln, Geschäftsmöglichkeiten zu eröffnen und Ausländische Investoren anzuziehen.
Im Rahmen des Bundesländerdialogs am 28.2.2017 stellten alle Bundesländer "Best Practice" Beispiele aus ihren Smart Specialisation Aktivitäten vor.
Hochschulen als Leitinstitutionen ihrer Region
Das BMBWF unterstützt Österreichs Hochschulen und Forschungseinrichtungen, sich als Leitinstitutionen ihrer Region gemeinsam mit Politik und Wirtschaft an der Entwicklung dieser neuen Generation von Standortstrategien aktiv zu beteiligen.
Smart Specialisation international und auf EU-Ebene
Das BMBWF ist Partner der Europäischen Kommission und der OECD im europäischen und internationalen Diskurs und Ansprechpartner für Forschungscommunity und Regionen rund um Smart Specialisation.
Kontakt
Stabsstelle Standortpolitik
Minoritenplatz 5, 1010 Wien
standort@bmbwf.gv.at
Links
- Dokument der Europäischen Kommission, das das Konzept Smart Specialisation erklärt
- Informationsseite der ÖROK zur EU-Regionalpolitik
- Smart Specialisation Plattform der EK
- Bund-Länder-Kooperation: Bundesländerdialog
- ERA-Seite „Knowledge & Innovation-driven Regional Growth and Smart Specialisation”
- Hochschulen als Leitinstitutionen ihrer Region
- Website “Regional Policy” der EK
- Website der Working Group on Innovation and Technology Policy der OECD
- Smart Specialisation international und auf EU-Ebene