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Nachhaltigkeit Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung – Sustainable Development Goals      

Österreich hat sich 2015 zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung bekannt. Sie soll mit ihren nachhaltigen Entwicklungszielen, den Sustainable Development Goals dazu beitragen, künftigen Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen und für die komplexen Herausforderungen der heutigen Zeit umwelt- und sozialverträgliche Lösungen zu finden. Österreichs Hochschulen leisten dazu einen wichtigen Beitrag.

Die Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen 

Im Jahr 2015 hat Österreich – gemeinsam mit 192 weiteren UN-Mitgliedsstaaten – die "Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" unter dem Titel "Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" unterzeichnet. Mit der Unterzeichnung haben sich die UN-Mitgliedsstaaten verpflichtet, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren 17 nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene bis zum Jahr 2030 hinzuarbeiten.

Umsetzung in Österreich: Mainstreaming-Zugang 

In Österreich hat die Bundesregierung im Ministerrat vom 12. Jänner 2016 beschlossen, die SDGs in Form eines Mainstreaming-Zugangs umzusetzen. Dies bedeutet, dass alle Ministerien aufgefordert sind, die SDGs in ihre jeweiligen Strategien und Programme zu integrieren. 

In Wahrnehmung der internationalen Berichtspflicht über die nationale Umsetzung der Agenda 2030 durch Österreich wurde im Jahr 2020 ein erster Freiwilliger Nationaler Umsetzungsbericht erstellt. An einem zweiten Freiwilligen Nationalen Umsetzungsbericht wird derzeit gearbeitet. Er soll im Juli 2024 bei den Vereinten Nationen eingereicht werden. 

SDGs in Wissenschaft und Forschung 

Das  BMBWF-forciert durch den Hochschulplan, den Gesamtösterreichischen Universitätsentwicklungsplan 2025-2030 und  den FH-Entwicklungs- und Finanzierungsplan 2023/24-2025/26 eine bewusstere Integration des Nachhaltigkeitsprinzips in die hochschulische Entwicklung und Profilbildung. Daher ist der Beitrag der öffentlichen Universitäten zur Umsetzung der SDGs eines der Schwerpunktthemen in der aktuellen Leistungsvereinbarungsperiode (LV) 2022-2024. In diesen wurden mit allen öffentlichen Universitäten individuelle Vorhaben und Ziele in den Leistungsbereichen Lehre, Forschung, Dritte Mission oder Betrieb/Governance vereinbart. Auf Basis der im FH-Entwicklungs- und Finanzierungsplan 2023/24-2025/26 festgelegten Leitlinien und Zielsetzungen für die Weiterentwicklung des Sektors werden Studienangebote, die Qualifikationen für den ökologischen Wandel vermitteln, bevorzugt gefördert.

Eine weitere Maßnahme zur Beförderung der Umsetzung der SDGs durch Hochschulen ist die Vergabe des Sustainability Awards, bei dem alle zwei Jahre gemeinsam mit dem Bundesministerium für Klimaschutz innovative Hochschulprojekte im Bereich Nachhaltigkeit ausgezeichnet werden.

Der SDG 4-Umsetzungsbericht (Link zu Download, s.u.) gibt einen umfassenden Überblick über Steuerungsinstrumente und die systemische Einbettung von Initiativen im Bildungssystem, die zur Umsetzung von SDG 4 wesentlich sind. Weiters wird derzeit ein Aktionsplan für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) entlang der gesamten Bildungskette erarbeitet. Dieser orientiert sich an der UNESCO-Roadmap für BNE und behandelt das Nachhaltigkeitsziel 4.7 („Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung“). 

Rolle der Hochschulen bei der Umsetzung der SDGs

Die SDGs sind auch für die Hochschulen zentrale, internationale und nationale Zielsetzungen. Dies zeigt sich insbesondere durch die zunehmende Anzahl an institutionellen Nachhaltigkeitsstrategien, welche alle hochschulischen Leistungsbereiche umfassen und zur Beförderung der SDGs beitragen. Österreichs Hochschulen bieten qualitativ hochwertige Lehre und neuartige curriculare Ansätze. Sie vermitteln ihren Studierenden die notwendigen Kompetenzen für die Bewältigung aktueller und künftiger Herausforderungen und bestärken sie darin, eine verantwortungsbewusste Haltung einzunehmen und zum Wohle der Menschen aktiv zu werden. Sie leisten durch zukunftsorientierte Forschung einen Beitrag zu Nachhaltigkeit und zur Sicherung einer lebenswerten Zukunft. Sie entwickeln innovative Konzepte in Verwaltung und Management und schaffen moderne Formen der Kommunikation und Entscheidungsfindungsprozesse. Sie arbeiten an der Reduktion klimaschädlicher Treibhausgase und an der Verwirklichung eines nachhaltigen Betriebs bzw. einer nachhaltigen Gebäudeinfrastruktur. 

Das Bekenntnis zur verstärkten Verankerung von Nachhaltigkeit wurde auch von der österreichischen Universitätenkonferenz gewürdigt und in einem „Manifest für Nachhaltigkeit“ verankert. 

Darüber hinaus gibt es mit der Allianz Nachhaltiger Universitäten in Österreich und dem Bündnis nachhaltiger Hochschulen zwei Zusammenschlüssen von Universitäten bzw. Fachhochschulen, die die Thematik innerhalb ihrer Sektoren aktiv vorantreiben. Das Projekt UniNEtZ, initiiert durch die Allianz Nachhaltige Universitäten arbeitet aktiv an der Erreichung der SDGs durch die Universitäten.

Gemeinsame Forschungsinitiativen für mehr Nachhaltigkeit

Gemeinsam mehr erreichen – dieser Grundsatz gilt auch für Hochschul- und Forschungskooperationen, insbesondere, wenn es darum geht, geeignete Wege zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu finden. Deshalb werden Zusammenschlüsse im Bereich Umwelt- und Klimaschutz, Nachhaltigkeit und umsichtiger Umgang mit natürlichen Ressourcen auch besonders gefördert. Einige solcher Forschungsinitiativen werden untenstehend angeführt:

Earth System Sciences

Earth System Sciences (ESS) ist eine Forschungsinitiative der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), die vom BMBWF als Beitrag Österreichs zu den internationalen Global-Change-Programmen finanziert wird. ESS ist in der Leistungsvereinbarung mit der ÖAW verankert. Im Rahmen von ESS werden visionäre Projekte gefördert, die Wechselwirkungen zwischen Geo-, Hydro-, Bio- und Anthroposphäre untersuchen und Forschungsfragen mit Relevanz für nachhaltige Entwicklung adressieren. Zentrales Anliegen ist die Förderung innovativer Forschung durch interdisziplinäre Zusammenarbeit von Natur- und Gesellschaftswissenschaften unter Einbeziehung von Praxispartner/innen. Das Programm unterstützt auch die Beteiligung von profilierten Projekten an internationalen Ausschreibungen und Projektkonsortien.

Climate Change Centre Austria (CCCA)

Das BMBWF unterstützt das Klimaforschungsnetzwerk CCCA, ein Zusammenschluss der österreichischen Klimaforschungseinrichtungen (Hochschulen etc.) und Klimaforschenden, das als gemeinsame Anlaufstelle für Forschung, Politik, Medien und Öffentlichkeit für Fragen zur Klimaforschung dient. 

National Hub Biodiversität und Wasser

Der National Hub Biodiversität und Wasser wurde im Herbst 2022 an der Universität für Weiterbildung Krems eingerichtet; er ist eine Initiative der Netzwerke Biodiversität Österreich und Austrian Joint Water Initiative (AJWI) und wird die Kooperation der beiden Forschungsgemeinschaften vorantreiben. 

Mitwirkung an Green Deal relevanten Horizon Europe Instrumenten

Das BMBWF ist Mitglied im Governing Board des JPI CLIMATE, eine europäische Forschungsförderinitiative aus dem Rahmenprogramm Horizon 2020, die sich dem Thema Klima und nachhaltige Entwicklung widmet und disziplinen- und länderübergreifend vernetzt agiert. 

Im aktuellen Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe beteiligt sich das BMBWF an zahlreichen Green Deal relevanten Instrumenten; unter anderem an den Europäischen Partnerschaften Biodiversa+, Water4All, Animal Health and Welfare und Sustainable Food Systems sowie den EU-Missionen Climate, Soil und Waters.

Links

Allianz Nachhaltiger Universitäten in Österreich 
Bündnis nachhaltiger Hochschulen 
Projekt UniNEtZ
ERA Portal Austria – Partnerships
ERA Portal Austria – Missions
National Hub Biodiversität und Wasser

Kontakt

Selina Köstenberger, MSc
Referat 3b – Nachhaltigkeit
Abteilung IV/3 - Technische Universitäten; KIMINT; Nachhaltigkeit
Teinfaltstraße 8, 1010 Wien 
T +43 53 120-6012
selina.koestenberger@bmbwf.gv.at 

Dr.in Karolina Begusch-Pfefferkorn
Referat V/3e - Umwelt- und Erdsystemwissenschaften inkl. Klimaforschung
Minoritenplatz 5, 1010 Wien
T +43 1 53120-5638
karolina.begusch-pfefferkorn@bmbwf.gv.at

Downloads

 

 

 

Umsetzung in Österreich durch die Hochschulen und die Forschung

Auch Österreich zählt dazu. Hier hat die Bundesregierung im Ministerrat am 12. Jänner 2016 den Beschluss gefasst, die SDGs kohärent umzusetzen. Die europäischen Bildungs- und Wissenschaftsminister/innen, darunter auch der damalige österreichische Minister Heinz Faßmann, haben das für den hochschulischen Bereich auf der Bologna-Minister/innen-Konferenz am 15. Mai 2018 bekräftigt. Die SDGs sind für die Hochschulen zentrale, globale, internationale und nationale Zielsetzungen. Das Bekenntnis zur verstärkten Verankerung der Nachhaltigkeit an den Universitäten wurde im Jänner 2020 auch von der österreichischen Universitätenkonferenz (Uniko) gewürdigt und im „Manifest für Nachhaltigkeit“ verankert – und zwar für unterschiedlichste Tätigkeitsfelder wie Lehre, Forschung, Wissensaustausch oder Universitätsmanagement sowie dem Dialog mit der Gesellschaft nach außen.  

Die Umsetzung der SDGs im Hochschul- und Forschungsbereich erfolgt auf vielfältige Weise, wie z.B. durch Verankerung von Maßnahmen und Zielen in den Leistungsvereinbarungen der öffentlichen Universitäten, im Gesamtösterreichischen Universitätsentwicklungsplan und einem systemorientierten Forschungsansatz zu den gesellschaftlichen Herausforderung in der FTI-Strategie des Bundes.

Interministerielle Arbeitsgruppe für alle Verwaltungsbereiche

Das Bundeskanzleramt und Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres hat eine Arbeitsgruppe (IMAG2030) eingerichtet, in der alle Ressorts vertreten sind. Ihre Aufgabe ist unter anderem, die Prioritätensetzung in der nationalen Umsetzung der SDGs zu koordinieren und Parlament, Zivilgesellschaft, Sozialpartner und andere Stakeholder über ihre Ergebnisse zu informieren. In einem ersten Schritt wurde Ende August 2015 eine Bestandsaufnahme auf Bundesebene gestartet, bei der alle Bundesministerien ihre nationalen und/oder internationalen Strategien, Programme und Maßnahmen in Hinblick auf ihre Relevanz zu den SDGs überprüft haben. Im Juli 2020 wurde der erste nationale Bericht Österreichs zur Umsetzung der 17 SDGs, der einen Überblick über nationale Initiativen zur Agenda 2030 bietet, bei den Vereinten Nationen eingereicht.

Mitwirkung des BMBWF bei der Umsetzung der SDGs

Der BMBWF-Verwaltungsbereich Wissenschaft und Forschung trägt mit seinen aktuellen Strategien und Instrumenten insbesondere zu folgenden SDGs bei:

  • Ziel 4. Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
  • Ziel 5. Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen
  • Ziel 9. Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
  • Ziel 11. Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten
  • Ziel 12. Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
  • Ziel 13. Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen

Mehr Informationen auf folgenden Seiten:

Auf den folgenden Seiten wird dargestellt, wie die Weiterentwicklung und Umsetzung der SDGs an und durch die Universitäten erfolgt und welche Projekte es in dieser Richtung gibt.

Links

Kontakt

Dr.in Irene Gabriel, MBA
Abteilung IV/3b
Minoritenplatz 5, 1010 Wien
T +43 53 120-7253
irene.gabriel@bmbwf.gv.at

Dr.in Karolina Begusch-Pfefferkorn
Abteilung V/4b
Minoritenplatz 5, 1010 Wien
T +43 53 120-5638
karolina.begusch-pfefferkorn@bmbwf.gv.at