Arbeitsgespräch BM Faßmann mit der israelischen Ministerin für Soziale Gerechtigkeit
Herr Bundesminister Univ.-Prof. Heinz Faßmann und die israelische Ministerin für Soziale Gerechtigkeit, Gila Gamliel, unterstrichen im Rahmen des Arbeitsgesprächs die große Bedeutung chancengerechter Teilhabe an Hochschulbildung.Die hier vorhandenen Potentiale in der Gesellschaft müssen noch stärker genutzt und eingebunden werden.
Die österreichische „Strategie zur sozialen Dimension in der Hochschule“ nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Bundesminister Faßmann betonte, dass die Studierendenschaft der Hochschulen auf allen Ebenen der soziodemografischen Zusammensetzung der Bevölkerung entsprechen soll. Betroffen sind insbesondere Gruppen mit Eltern ohne Matura oder niedrigem sozioökonomischem Hintergrund, bestimmte Geschlechter in konkreten Studienrichtungen, aber auch Personen mit Migrationshintergrund, Behinderung und/oder chronischer Erkrankung, Studierende, die Angehörige pflegen, Kleinkinder haben oder erwerbstätig sind. Für diese Gruppen bedarf es inklusiver Zugangsmöglichkeiten und differenzierter Rahmenbedingungen im Studium.
Seitens des BMBWF existieren bereits jetzt Maßnahmen: es werden Mädchen und Frauen mit Behinderungen im Studium unterstützt, während der LV-Verhandlungen wurden die Universitäten bezüglich der sozialen Dimension sensibilisiert, und wichtige Stakeholder sind vernetzt. Mit dem Diversitas-Preis wurde eine wichtige Ehrung des BMBWF für Hochschul- und Forschungseinrichtungen für herausragende, innovative Leistungen auf dem Gebiet des Diversitätsmanagements geschaffen.
Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Initiativen an den Hochschulen, wie zum Beispiel das Projekt GESTÜ der TU Wien, das Gehörlosen hilft, das Studium erfolgreich zu absolvieren.
Die digitale Grundbildung und die österreichische Digitalisierungsstrategie waren ebenfalls Thema des Arbeitsgespräches, insbesondere die zu erwerbenden digitalen Grundkompetenzen im Alltag. Ein grundlegendes Verständnis der Funktionsweise von Algorithmen und dem Codieren und Decodieren von strukturierten Abläufen ist Voraussetzung für das Verständnis zahlreicher technologieunterstützter Prozesse im Alltag und somit für eine verantwortungsvolle Nutzung digitaler Technologien durch junge Menschen, wie etwa für den Umgang mit technologieunterstützter Informationsverarbeitung (Suchmaschinen, durch Algorithmen vorgeschlagene Inhalte). Besonders erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang die neu eingerichteten Education Innovation Studios (EIS), die an allen Pädagogischen Hochschulen eingerichtet wurden. Besonders in der Lehrer- und Lehrerinnenbildung ist es wichtig, dass innovative Methoden entwickelt und pilotiert werden, mit denen Schülerinnen und Schüler durch entdeckendes Lernen Problemstellungen mit Hilfe von Coding lösen.
Ein wichtiger Bereich im Bildungswesen liegt in der Gender Equality. Dabei gilt es, eine sozial integrative Bildungskultur zu entwickeln und zu erweitern, die die Vielfalt und Integration unterrepräsentierter Gruppen als Bildungsressource anerkennt und alle Arten von Bildung unterstützt. Stereotypen müssen überwunden werden und die Wahl der Berufsbildung für Mädchen gefördert werden. Dazu wurde das Projekt IMST (Innovation in Mathematics, Science and Technology Teaching) implementiert, in dem wir uns besonders auf die Ausgewogenheit der Geschlechter (gender balance) konzentrieren. IMST bietet Weiterbildung, Vernetzung und Beratung für MINT-Fachlehrerinnen und –lehrer an, insbesondere im Hinblick auf die Berücksichtigung von Geschlechterstereotypen und Qualitätsverbesserungen im MINT-Unterricht.
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