Rauskala und Zarfl: 150 Jahre Schularztwesen in Österreich
Bildungs- und Gesundheitsministerium wollen zukünftig im Bereich des Schularztwesens stärker zusammenarbeiten
Seit 150 Jahren gibt es das Schularztwesen in Österreich. Aus diesem Anlass luden heute das Bildungsministerium und das Gesundheitsministerium gemeinsam zu einer Festveranstaltung, zu der alle Schulärztinnen und Schulärzte Österreichs geladen waren. Zukünftig wollen die beiden Ressorts in diesem Bereich noch stärker zusammenarbeiten. „Wir haben heute ein Schularztsystem, um das uns viele Länder beneiden. Unsere Schulärztinnen und Schulärzte sind direkt am Schulstandort tätig und erreichen mit ihrer Tätigkeit fast 100 Prozent aller Kinder und Jugendlichen“, so Bildungsministerin Iris Rauskala. „Niederschwellige Angebote für Kinder und Jugendliche sind wichtig auch für die Durchführung der empfohlenen Impfungen im Rahmen des österreichischen Impfkonzepts. Dabei sind Schulärztinnen und Schulärzte wichtige Partner“, ergänzt Gesundheitsministerin Brigitte Zarfl.
Das Bildungsministerium als Schulerhalter beschäftigt an den Bundesschulen 500 Schulärztinnen und Schulärzte. Sie sind regelmäßig 1x pro Woche an den Schulen, an den großen Schulen sogar täglich. Damit stellen sie das größte Beratersystem der Bundesschulen dar. Zu den Aufgaben der Bundesschulärzte zählt neben der Beratung – angefangen von schulhygienischen Angelegenheiten über Fragen der Gesundheitserziehung bis hin zur Ergonomie der Schulmöbel – auch regelmäßige Untersuchungen sowie die Mitwirkung bei Maßnahmen der Gesundheitsbehörden.
„Unsere Schulärztinnen und Schulärzte haben einen umfassenden Einblick in die gesundheitlichen Gegebenheiten ihres Schulstandortes und sie kennen die am Schulleben beteiligten Personen. Der medizinische Blickwinkel ist notwendig, um die Gesundheit zum Thema zu machen und er ist ein wertvoller Beitrag für die Gestaltung eines gesundheitsförderlichen Lebensraumes Schule“, so Rauskala weiter.
„Aufsuchende Impf-Angebote in Schulen tragen dazu bei, die Inanspruchnahme der kostenfreien Impfungen zu erleichtern und die Durchimpfungsraten zu verbessern“, ist Gesundheitsministerin Brigitte Zarfl überzeugt.
Schutzimpfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen in der Medizin. Einen wesentlichen Beitrag leistet das kostenfreie Impfprogramm des Bundes, der Bundesländer und der Sozialversicherungsträger. Es wurde vor mehr als 20 Jahren ins Leben gerufen. Ziel war und ist es, allen in Österreich lebenden Kindern bis zum 15. Lebensjahr Zugang zu empfohlenen Impfungen zu ermöglichen, ohne dass dafür den Familien Kosten entstehen.
Hohe Durchimpfungsraten, die durch Schulimpfungen erzielt werden können, haben umfassende Effekte. „Masernepidemien wie in jüngster Vergangenheit bedingen u.a. das Sperren ganzer Schulen. Durch effektiven Impfschutz profitieren hier Schul- und Gesundheitssystem, aber vor allem die betroffenen Kinder und Familien selbst“, betonen beide Ministerinnen.
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