Österreichische Forschende ermöglichen „Zeitreisen“ in Europa
Simulator soll rund 2000 Jahre europäische Geschichte abbilden
Forschende aus verschiedenen Fachrichtungen arbeiten an einer virtuellen Zeitreise rund um den Wiener Stephansdom im Zeitfenster vom Jahr 1100 bis ins Jahr 1960. Durch die wissenschaftliche Analyse von Archivmaterialien, historischen Bildern und Objekten können in Zukunft Touristinnen und Touristen und historisch Interessierte über Apps und Virtual-Reality-Brillen vor Ort in die Vergangenheit eintauchen und das tägliche Leben von vor über 800 Jahren nachempfinden.
Eine Gruppe europäischer Forschender unter federführender Beteiligung österreichischer Archivar/innen, Historiker/innen sowie Software-Entwickler/innen hat in einer Ausschreibung Forschungsgelder der Europäischen Kommission im Programm FET Flagships (Future and Emerging Technologies) für diese Projekt „Time Machine“ erhalten. Seit kurzem wird nun mit einjähriger Vorbereitungsphase ein großes, zehnjähriges Projekt mit einem Finanzierungsvolumen von bis zu einer Milliarde Euro geplant.
Time Machine entwickelt einen Simulator, der rund 2000 Jahre europäischer Geschichte abbilden und kilometerlange Archivbestände und große Sammlungen von Museen in ein digitales Informationssystem unter Nutzung von Big Data der Vergangenheit verwandeln soll.
Damit werden nicht nur kulturelles Erbe, sondern auch historische, ökonomische, wissenschaftliche und technologische Errungenschaften und Prozesse europäischer Gesellschaften dokumentiert und erforschbar gemacht.
Österreichische Gründungspartner sind die Österreichische Nationalbibliothek, die Technische Universität Wien und das International Centre for Archives and Research (ICARUS).