Physik an der Universität Innsbruck bekommt neues Zuhause
Bis 2028 soll an der Universität Innsbruck ein „Haus der Physik“ entstehen. Mit der nun erfolgten Planungsfreigabe kann nun der Architekturwettbewerb eines der derzeit größten universitären Bauvorhaben durchgeführt werden. Rund 200 Millionen Euro wendet das BMBWF dafür auf.
In der Physik zählt die Universität Innsbruck zur absoluten Weltspitze. Das belegt etwa die Vielzahl an hochkarätigen Auszeichnungen für in Innsbruck wirkende Physikerinnen und Physiker, darunter drei Wittgenstein-Preise und mehrere ERC-Grants bzw. FWF-Start-Grants. Erst heuer erhielt Prof. Dr. Rudolf Grimm vom Institut für Experimentalphysik den mit 2,5 Millionen Euro dotierten ERC Advanced Grant für seine Forschungsarbeiten rund um ultrakalte Quantengase. Dazu kommt die erfolgreiche wissenschaftliche Zusammenarbeit des Forschungszentrums für Quantenphysik der Uni Innsbruck mit dem Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, dem sich die Uni Innsbruck ganz generell und besonders in der Physik verschrieben hat.
Faßmann: Haus der Physik stärkt Forschungsstandort Tirol und ganz Österreich
So viele Aktivitäten brauchen ihren Platz, weshalb nun bis 2028 am Campus Technik West auf einer Nutzfläche von mehr als 16.000 m² ein eigenes „Haus der Physik“ entstehen soll. Mehr als 500 topmoderne Arbeitsplätze sollen hier Forscherinnen und Forscher der in Innsbruck ansässigen Physik-Forschungsbereiche, allen voran der Astro- und Teilchenphysik, der Ionen und Plasmaphysik bzw. der Angewandten Physik sowie der Quantenphysik, zur Verfügung stehen. Zugleich werden durch diesen Umzug in späterer Folge Flächen im Viktor-Franz-Hess-Haus frei, die nach einer Sanierung der Fakultät für Biologie zur Verfügung stehen werden. „Mit der nun erfolgten Planungsfreigabe ist der Startschuss für die Errichtung des Haus der Physik erfolgt. Sie stellt eine wesentliche Weichenstellung nicht nur für die Universität Innsbruck, sondern auch eine Stärkung des Forschungsstandorts Tirol und Österreichs im Bereich der Physik dar“, hob Wissenschaftsminister Heinz Faßmann auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landeshauptmann Günther Platter, Rektor Tillmann Märk, dem Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi und Hans-Peter Weiss, dem Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) hervor.
BMBWF investiert allein 200 Millionen Euro
Mit Gesamtkostinvestitionskosten von mehr als 210 Millionen Euro handelt es sich schließlich um eines der größten aktuellen universitären Bauvorhaben in Österreich. Der Löwenanteil von 200 Millionen Euro werden vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) getragen. 7 Millionen Euro investiert die Universität Innsbruck selbst, weitere 3 Millionen Euro steuert das Land Tirol für die Planung bei. Errichtet und abgewickelt wird das Projekt von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die typischerweise universitäre Immobilienprojekte dieser Größenordnung umsetzt.
Der Zeitplan bis zur Fertigstellung 2028
Bis dahin wird es aber noch dauern. Als erstes wird nun der diesbezügliche Architekturwettbewerb durchgeführt, der bis zum Sommer 2022 abgeschlossen sein soll. Als Baubeginn ist aktuell Herbst 2024 vorgesehen, vier Jahre später ist die Aufnahme des Regelbetriebs ab dem Wintersemester 2028/29 geplant.
Links
- Universität Innsbruck
- Liste der ERC-Preisträger/innen der Universität Innsbruck
- FWF-Preisträger/innen der Universität Innsbruck
- Bundesimmobiliengesellschaft (BIG)