Förderung von Frauen im MINT-Bereich
Trotz eines stetigen leichten Anstiegs von jungen Frauen in MINT-Ausbildungen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik = MINT) ist es notwendig Strategien und Maßnahmen zum Abbau der horizontalen Geschlechtersegregation entlang der gesamten Bildungskette zu entwickeln, welche auch Strukturen und Organisationskulturen in den Blick nehmen.
Folgende Aktivitäten setzt das BMBWF im Hochschulbereich:
Girl´s Day im BMBWF
Das BMBWF nimmt seit einigen Jahren erfolgreich am Girls Day im Bundesdienst teil: Mädchen bekommen auf diesem Weg die Gelegenheit, einen Tag lang in unterschiedliche Berufe im Bundesministerium selbst oder auch in Institutionen im Umfeld des Ministeriums (z.B. Research Center for Molecular Medicine of the Austrian Academy of Sciences (CeMM), Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), etc.) „hineinzuschnuppern“. Ziel ist es unter anderem, dass Mädchen auch Berufe abseits der traditionellen Rollenbilder wählen. Sie sollen nicht nur von neuen Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten erfahren, sondern auch die Chance haben, selbst aktiv zu werden. Zielgruppe dieser Maßnahme sind junge Mädchen im Alter von 10 bis 16 Jahren.
Teilnahme an der BeSt3 mit Schwerpunkt Frauen in MINT
Die jährlich stattfindende Bildungsmesse BeSt³ in Wien bietet einen idealen Rahmen, um potentiellen Studierenden von morgen die Vielfalt möglicher Bildungswege näher zu bringen. Auf Empfehlung des Strategiebeirates Gender und Diversität versucht das BMBWF untypische Bildungswege im Tertiärbereich (z.B. nicht-traditionelle Bildungswege, Bildungswege von Frauen in MINT-Fächern) im Rahmen von Podiumsdiskussionen/Vorträgen vor den Vorhang zu holen, um Interessentinnen und Interessenten Mut zu machen, auch solche Wege in Angriff zu nehmen.
L’ORÉAL Österreich-Stipendien
2018 hat das Ressort wieder zwei L’Oréal-Stipendien für herausragende Nachwuchsforscherinnen im MINT-Bereich finanzieren. Der Fördersatz wurde dabei von 20.000 auf insgesamt 25.000 Euro erhöht.
Integration „Frauen in MINT“ in den Leistungsvereinbarungen 2019-2021
Für die öffentlichen Universitäten wurden daher im Rahmen der Lehrveranstaltungsprüfung 2019-21 (LPV) Ziele und Vorhaben, u.a. basierend auf den Empfehlungen der Studie „MINT an öffentlichen Universitäten, Fachhochschulen sowie am Arbeitsmarkt“ (Institut für Höhere Studien - IHS, 2017) vereinbart. Diese adressieren z.B. folgende Schwerpunkte:
- Verbesserung des Studierendenrecruiting („Outreachmaßnahmen“) im Bereich Technik/Ingenieurwissenschaften mit Fokus auf junge Mädchen/Frauen
- Weiterentwicklung und Präzisierung der Studieninformation- und -beratung an der Schnittstelle zur tertiären Bildung
- Fokussierung der Bewerbung des MINT-Begriffs für Frauen auf die „Kernbereiche“ Informatik und Technik, in denen die Arbeitsmarktaussichten besonders hoch, die Frauenanteile aber besonders gering sind
- Studierbarkeit der Curricula und damit Schaffung gleicher Erfolgswahrscheinlichkeiten unabhängig von der Vorbildung (durch Maßnahmen, die beim Studienbeginn und im 1. Semester Studienjahr ansetzen wie z.B. „Brückenkurse“ etc.) – damit gezielte Verringerung des hohen Drop-Outs von Frauen in Informatik und Technik
- Flexibilisierung der Curricula, Digitalisierung der Lehre, einer Ausweitung der Öffnungszeiten von Lernräumen