Prüfungsaktivität an öffentlichen Universitäten

Qualität in Lehre und Studium zu verbessern, lautet ein ganz zentrales, hochschulpolitisches Ziel. Darauf zielen deshalb zahlreiche strategische Maßnahmen ab, die das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) im Hochschulbereich setzt. Dazu ist neben der Verbesserung der Betreuungsrelationen, der Steigerung der Studienabschlüsse auch die Zunahme der Prüfungsaktivität zu nennen. Sie ist das zentrale Steuerungselement, weil sie jene Zahl an belegten Studien abbildet, die tatsächlich betrieben werden. Deshalb ist sie eine der zentralen Kennzahlen für die Universitätsfinanzierung.

Budgetäre Anreize für eine Steigerung der Prüfungsaktivität

Die Prüfungsaktivität ist der wichtigste Indikator für die Universitätsfinanzierung. Studierende sollen ihr Studium möglichst zügig abschließen können und dafür die bestmöglichen Bedingungen vorfinden. Deshalb wird bei der Zuteilung des Universitätsbudgets durch die Leistungsvereinbarungen auf diesen Basisfaktor auch besonders viel Augenmerk gelegt.

Prüfungsaktivität an öffentlichen Universitäten

Der Anteil der Prüfungsaktiven hat sich – nicht zuletzt durch die wirksame Anwendung der Universitätsfinanzierung seit 2016/17 von 57 Prozent auf aktuell 64 Prozent um sieben Prozentpunkte erhöht. Aktuell liegt der Anteil der prüfungsaktiven Studien bei 61 Prozent. Nach einem historischen Höchststand der Prüfungsaktiven während der Corona-Pandemie, waren im Studienjahr 2021/22 österreichweit insgesamt 173.216 Prüfungsaktive zu verzeichnen. Das entspricht einem Rückgang von -3% zum Studienjahr 2019/20, das noch nicht in vollem Ausmaß von der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen beeinflusst war. In den aktuellen LV-Vereinbarungen 2022-2024 ist das Ziel somit eine Stabilisierung der Prüfungsaktiven.

Prüfungsaktiv mit Leistungen im Umfang von 16 ETCS pro Studienjahr

Als prüfungsaktive Studien in der Definition der Wissensbilanz (Kennzahl 2.A.6.) werden jene Bachelor-, Diplom- und Masterstudien definiert, in denen im Studienjahr mindestens 16 ECTS-Punkte oder positiv beurteilte Studienleistungen im Umfang von acht Semesterstunden erbracht werden. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) stellt bei der Messung der Prüfungsaktivität dabei stets auf die belegten Studien und nicht auf die einzelnen ordentlichen Studierenden ab, weil Studierende mehrere Studien belegen können.

	Prüfungsaktive Studien nach öffentlichen Universitäten - Studienjahr 2018/19 bis Studienjahr 2021/22

	STJ 2018/19	STJ 2019/20	STJ 2020/21	2021-2022
Universität Wien	50.552	51.287	52.925	48.196
Universität Graz	17.760	17.718	18.365	16.310
Universität Innsbruck	17.356	17.945	19.235	18.375
Medizinische Universität Wien	4.717	4.729	4.872	4.968
Medizinische Universität Graz	2.829	2.773	2.862	2.871
Medizinische Universität Innsbruck	2.684	2.676	2.762	2.779
Universität Salzburg	9.176	9.487	10.049	9.283
Technische Universität Graz	8.627	8.457	8.686	8.294
Montanuniversität Leoben	2.643	2.604	2.496	2.191
Universität für Bodenkultur Wien	7.112	6.741	6.595	6.059
Veterinärmedizinische Universität Wien	1.540	1.524	1.528	1.538
Wirtschaftsuniversität Wien	12.991	13.321	13.072	12.450
Universität Linz	10.150	11.190	12.022	11.553
Universität Klagenfurt	4.626	4.991	5.063	4.949
Universität für angewandte Kunst Wien	1.177	1.181	1.246	1.323
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien	2.212	2.233	2.328	2.218
Universität Mozarteum Salzburg	1.352	1.340	1.420	1.401
Universität für Musik und darstellende Kunst Graz	1.453	1.459	1.526	1.439
Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz	871	942	951	951
Akademie der bildenden Künste Wien	1.109	1.051	1.199	1.119
Gesamt	176.309	179.141	185.136	173.216

Kontakt

Nikolaus Franzen, MSc (WU)
Referat IV/10b – Hochschulstatistische Anwendungen
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