Faßmann: 3.000 Workshops für Extremismusprävention im Schulbereich
Bundesregierung startet großangelegte Kursreihe für Aufklärung und Sensibilisierung.
Gewaltprävention, Vorurteilssensibilisierung, Konfliktmanagement und Selbstreflexion: Das sind die Themen mit denen sich demnächst die Extremismus-Workshops an Österreichs Schulen auseinandersetzen werden. Diese Workshops sollen von externen Fachexperten für diesen wichtigen Bereich der Extremismusprävention abgehalten werden, die im Rahmen eines Calls ihre Angebote einreichen können. Start der Workshop-Reihe ist mit April 2022 geplant und der Umfang eines Workshops mit 3-4 Unterrichtseinheiten vorgesehen. Das Angebot soll sich an alle Schülerinnen und Schüler in Österreich jeweils altersadäquat richten, von der Volksschule bis in die Sekundarstufe II inklusive der Berufsschulen.
Finanziert werden diese Workshops durch das Bildungsministerium. Als Grundlage dient der entsprechende Beschluss im Ministerrat Ende Dezember 2020. Die Gesamtmittel für das Projekt zur Extremismusprävention betragen zwei Millionen Euro, wobei neben den Workshops auch ein Teil der Mittel in die Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte an den Pädagogischen Hochschulen fließen sollen, um das Thema auch bei den Pädagoginnen und Pädagogen bewusst zu machen.
Insgesamt sollen in den nächsten drei Jahren 3.000 Workshops mit 75.000 Schülerinnen und Schülern österreichweit angeboten werden. Das entspricht rund 1.000 Workshops im Jahr. Durchgeführt werden die Kurse von unterschiedlichen externen Anbietern, die Abwicklung des Calls und die Organisation der Workshops erfolgt über den OEAD, der für Jänner 2022 geplant ist. Fachexperte und inhaltliche Unterstützung zur Festlegung der Auswahlkriterien kommt dazu vom Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie der Universität Innsbruck und der Beratungsstelle Extremismus, die beim bundesweiten Netzwerk offene Jugendarbeit angesiedelt ist.
„Mit den ab dem nächsten Semester startenden Workshops leisten wir einen wichtigen Beitrag an Österreichs Schulen zur Bekämpfung extremistischer Tendenzen. Das Ziel dieser Workshops ist klar:
Extremismus in all seinen Ausformungen soll bereits frühzeitig im Schulalter thematisiert und die Schülerinnen und Schüler entsprechend aufgeklärt werden. Durch dieses Bewusstmachen sollen Schülerinnen und Schüler für dieses wichtige Thema sensibilisiert und ihre Resilienz gegenüber Radikalisierungstendenzen gestärkt werden“, so Bildungsminister Heinz Faßmann.
Auch Integrationsministerin Susanne Raab hebt die große Bedeutung der neuen Schul-Workshops hervor. „Wir müssen in Österreich auf allen Ebenen konsequent gegen radikale Tendenzen und Strömungen vorgehen und ihnen den Nährboden entziehen. Gerade junge Menschen sind besonders gefährdet, sich zu radikalisieren, die Gründe dafür sind vielfältig. So sind etwa viele Jugendliche auf der Suche nach Orientierung, was dann etwa von radikalen Islamisten eiskalt ausgenützt wird. Es ist daher wichtig, dass wir bereits erste Signale ernst nehmen und richtig deuten können. Daher sind die Workshops des Bildungsministers, die schon bei den ersten Anzeichen von radikalen Tendenzen ansetzen und sie direkt an der Wurzel bekämpfen, ein wichtiger Baustein im großen Ganzen, denn wir können nur in einer gesamtgesellschaftlichen Kraftanstrengung erfolgreich im Kampf gegen Radikalisierung sein.“
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