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28,2 % mehr Budget für die Universität Klagenfurt

„Mit der Rekordsumme von 284 Mio. Euro und einer Steigerung von 28,2 % investieren wir nicht nur in die Zukunft der Universität Klagenfurt, sondern auch in den Wissenschafts- und Forschungsstandort Kärnten und damit gleichzeitig in die gesamte Alpen-Adria-Region. In diesem Schnittpunkt dreier Kulturen aus Österreich, Italien und Slowenien ist die Universität Klagenfurt mit ihrer gelebten Vielfalt und Offenheit bereits die führende Wissenschafts- und Forschungsinstitution. Die Leistungsvereinbarung, die das BMBWF und die Universität Klagenfurt abgeschlossen haben, garantiert, dass das auch 2025 bis 2027 weiterhin so bleibt, mehr noch, sie baut den starken internationalen Fokus der Universität Klagenfurt weiter aus“, betont Wissenschaftsminister Martin Polaschek.

„Hervorheben möchte ich insbesondere die geplanten Kombinationsstudien, die Studierenden nicht nur deutlich mehr Wahlfreiheit bringen werden. Sie bieten ihnen die Chance, ihr Studium individuell und interdisziplinär in Richtung „Future Skills“ an der Schnittstelle zwischen MINT (Mathematik, Naturwissenschaft und Technik) und den Geistes- und Kultur-, den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften oder auch den Rechtswissenschaften zu gestalten. 

Ich freue mich auch, dass die Universität Klagenfurt in den kommenden drei Jahren ihre Expertise im Rahmen der missionsorientierten Forschung dazu nutzen wird, um Lösungen zu entwickeln, die die Stadt Klagenfurt klimaneutral machen. Vor allem aber bin ich gespannt auf den Testbetrieb der Outdoor-Drohnen-Arena, der 2026 starten soll. Es handelt sich um den nächsten bahnbrechenden Entwicklungsschritt in der langjährigen Geschichte der erfolgreichen Drohnenforschung der Universität Klagenfurt, der nicht nur für die Grundlagenforschung, sondern auch dem Wissenstransfer in die Wirtschaft durch potenzielle Ausgründungen völlig neue Möglichkeiten bieten wird.“ 

Landeshauptmann Peter Kaiser führt aus: „Als Hochschulreferent und Landeshauptmann und ganz persönlich als Kärntner freue ich mich über die hohe Investitionssumme in unsere Alpen Adria Universität sehr. Sie ist für mich insgesamt ein ganz klares Signal für die Anerkennung der positiven Entwicklung Kärntens als prosperierendes Bildungsland. Die Förderung und das damit ermöglichte breite Angebot der Universität stärken die Region als Bildungs- und Forschungsstandort, motivieren junge talentierte Menschen in Kärnten zu bleiben oder hierher zu kommen, und machen damit unser Land zukunftsfit. So spielt der ständige Ausbau der Studienprogramme ebenso eine Schlüsselrolle bei der Vorwärtsentwicklung unseres Bundeslandes wie die auch von der Politik gemeinsam mit den Hochschulen vorangetriebene Abstimmung der Bildungs- und Ausbildungsangebote.“ 
 

Universitätsfinanzierung 2025_2027: Ergebnis der Leistungsvereinbarungsverhandlungen pro Universität

284 Mio. Euro erhält die Universität Klagenfurt 2025 bis 2027 über ihre Leistungsvereinbarung, um 28,2 % mehr als drei Jahre zuvor für sie ursprünglich vorgesehen waren.

16 Mrd. Euro Gesamtbudget, aber nicht alles wird über Leistungsvereinbarungen verteilt 

Gesamthaft ist für alle öffentlichen Universitäten nach Universitätsgesetz in Österreich für die kommenden drei Jahre ein Gesamtbudget von 16,2 Mrd. Euro vorgesehen, das ist um 3,9 Mrd. Euro oder rund 30 % mehr als zunächst 2022 bis 2024 vergeben wurde (12,3 Mrd. Euro). Allerdings wird nicht diese ganze Summe, sondern nur 14,5 Mrd. Euro tatsächlich über die jetzt abgeschlossenen Leistungsvereinbarungen verteilt. Die restlichen 1,9 Mrd. Euro umfassen spezielle Zuweisungen. Beispiele dafür sind neue Bauvorhaben, wie das derzeit in Entstehung befindliche Graz Center of Physics der Universität Graz oder der laufende klinische Mehraufwand (die Mehrkosten für medizinische Lehre, Wissenschaft und Forschung an Krankenanstalten).

Universitätsfinanzierung 2025_2027: Ergebnis der Leistungsvereinbarungsverhandlungen pro Universität und Bundesland

Universität Klagenfurt will noch stärker bei internationalen Studierenden punkten 

„Grenzen überwinden“ lautet das Leitmotiv der Universität Klagenfurt. Gemessen am Internationalisierungsgrad ihrer Studierenden dürfte ihr das bereits gelungen sein, insbesondere, wenn man den Anteil internationaler Studierender, die prüfungsaktiv studieren, als Gradmesser dafür heranzieht. Dieser hat sich seit 2011/12 mehr als verdoppelt. Im Studienjahr 2022/23 war bereits jede bzw. jeder dritte prüfungsaktive Studierende aus dem Ausland, die meisten aus der EU. Diesen Anteil will die Universität Klagenfurt 2025 bis 2027 auf bis zu 37 % steigern.

Gelingen soll das u.a. nicht nur durch den weiteren Ausbau des englischsprachigen Studienangebots, sondern durch die neuen Kombinationsstudien, die die Universität Klagenfurt 2026/27 einführen will. Anstelle eines üblichen Bachelorstudiums im Umfang von 180 ECTS-Punkten, sollen Studierende der Universität Klagenfurt in Zukunft zwischen einem Hauptfach im Umfang von 120 ECTS-Punkten und einem Nebenfach im Umfang von 60 ECTS-Punkten wählen können. Auch die „1+2-Variante“ soll Studierenden dabei offenstehen, also sich für ein Hauptfach mit 120 ECTS-Punkten und zwei Nebenfächern mit je 30 ECTS-Punkten zu entscheiden. 

Das soll nicht nur die Wahlfreiheit der (internationalen) Studierenden erhöhen, sondern auch generell interdisziplinäre Angebote im Bereich „Future Skills“ pushen, insbesondere durch die mögliche Kombination von MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft Technik) mit sozial-, geistes-, kultur-, wirtschafts- und rechtswissenschaftlichen Fächern. Einige Fächer, z.B. Geografie, Germanistik, Geschichte, Philosophie, Romanistik, und Slawistik sind daher an der Universität Klagenfurt bereits als kombinationspflichtige Studien konzipiert. Vor allem aber soll das auch auf die neuen geplanten interdisziplinären Studien zutreffen, die 2025/26 bzw. 2026/27 starten sollen. Konkret sind das „Digital Media, Culture, and Communication (DMC²BA)“, bei dem die digitale Durchdringung von Medien, Gesellschaft und Kultur im Vordergrund steht, bzw. „Social Change, Power, and Agency (SocChangeBA)“, der Kombination aus Soziologie, Geographie, Wissenschafts- und Technikforschung mit Politischer Wissenschaft, Psychologie sowie Medien- und Kommunikationswissenschaft. 

Mit dem City Science Lab die Klimaneutralität der Stadt Klagenfurt vorantreiben

Bereits 2025 präsentiert die Universität Klagenfurt ihre Vision für das geplante City Science Lab (kurz: CSL-AAU). Es handelt sich um ein Reallabor, in dem neue Technologien an der Schnittstelle der EU-Missionen CITIES und CLIMATE, also der Klimaneutralität von Städten und der Bewältigung des Klimawandels, unter Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern getestet werden. Ziel ist, die Stadt Klagenfurt klimaneutral zu machen.

Es handelt sich um eines von insgesamt vier ausgewählten Projekten, die das BMBWF in den kommenden drei Jahren mit insgesamt fünf Mio. Euro fördert. Sie sollen dazu beitragen, Lösungen zu den Herausforderungen zu finden, die das Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“ als seine fünf zentralen Missionen definiert: Besiegen von Krebs (EU-Mission „CANCER“), Bewältigung des Klimawandels („CLIMATE“), Verschmutzung von Meeren und Gewässern („OCEAN“), Klimaneutralität von Städten („CITIES“) sowie Bodengesundheit und Ernährung („SOIL“).

Outdoor-Drohnen-Arena der Universität startet 2026 den Testbetrieb 

Seit 2008 arbeiten Forscherinnen und Forscher der Universität Klagenfurt an neuen Technologien, die den Einsatz von Drohnen verbessern sollen. 2019 wurde daher nicht zufällig die größte Indoor-Drohnen-Halle Europas im Lakeside & Technology Park Klagenfurt eröffnet. Seit drei Jahren wird bereits an ihrer Erweiterung gearbeitet: dem „Outdoor Drone Space“, einer Drohnenarena im Außenbereich samt angrenzender Freiflugfläche. Diese hochmoderne Forschungsinfrastruktur soll spätestens im Jahr 2026, also während der neuen Leistungsvereinbarungsperiode, ihren Testbetrieb aufnehmen. Sie eröffnet völlig neue Möglichkeiten für die Drohnenforschung, indem sie komplexe Analysen von Flug- und Steuerungssystemen durch präzise Trackingsysteme ermöglicht. Gleichzeitig schafft sie optimale Voraussetzungen für die geplante Gründung eines Spin-Offs im Bereich „Networked and Autonomous Systems“. 

Die Universität Klagenfurt macht 2025 bis 2027 noch viel mehr:

  • Weiterentwicklung von AHESN zu AHESN Next: Die Universität Klagenfurt ist federführend für das „Austrian Higher Education Systems Network“ verantwortlich, mit dem eine digitale Infrastruktur für eine effiziente Steuerung und Verwaltung geschaffen wird, die den standardisierten, österreichweiten Datenaustausch im Bildungssektor in Österreich ermöglichen soll. Es handelt sich um eines der zehn Digitalisierungsprojekte, die das BMBWF 2020 angestoßen hat und die nun 2025 bis 2027 fortgesetzt werden. Geplant ist, dass sich langfristig alle öffentlichen Universitäten beteiligen. 
  • Konzept für ein Teilzeitstudium: Die Universität Klagenfurt will außerdem erwerbstätigen Studierenden und Studierenden mit Betreuungspflichten stärker entgegenkommen. Sie entwickelt ein Konzept für ein Teilzeitstudium, das sie 2026 vorstellen und gegebenenfalls umsetzen will.
  • Eigene Professur für Wissenschaftskommunikation: Bereits 2025 will die Universität Klagenfurt eine eigene Professur für „Science Communication and Science Journalism“, die „SciComProf“, besetzt haben. Sie wird mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (am gemeinsamen Institute for Comparative Media and Communication Studies) eingerichtet und soll themeneinschlägige Lehre für Studierende aller Fakultäten anbieten. Zusammen mit Studierenden des Masterstudiums „Game Studies and Engineering“ wird an der Universität Klagenfurt außerdem ein „Science Geocaching Parcours“ entwickelt, um den Uni-Campus spielerisch entdecken zu können. 

Ada Pellert, Rektorin der Universität Klagenfurt: „Das Budget für die Jahre 2025-27 bildet eine solide Grundlage für die Weiterentwicklung der Universität Klagenfurt. Die wichtigsten Ziele der Universität Klagenfurt für die nächsten Jahre sind: Weitere Schärfung des Studien- und Forschungsprofils, Schaffung attraktiver Bildungsangeboter für alle Lebensphasen und Stärkung der Kooperationen in der Region“.

„Die Universität Klagenfurt ist jetzt schon „THE place to study“, betont Pellert. „Das zeigt die erfreuliche Steigerung der Studierendenzahlen, besonders bei internationalen Studierenden. An diesen Erfolg will die Universität Klagenfurt in den nächsten Jahren ganz gezielt anknüpfen. In den letzten Jahren sind sehr attraktive Studienangebote wie „Robotics and Artificial Intelligence“, „Digital Media, Culture and Communication“, „Management, Economics and Data Science“ sowie „Kreatives Schreiben und Schreibkulturen“ entstanden. Die Universität Klagenfurt hat damit konkurrenzfähige Angebote geschaffen und ihr Profil geschärft. Wir haben hier einen einzigartigen Campus und tolle Betreuungsverhältnisse. An diese Stärken wollen wir anknüpfen und sie weiter ausbauen. Das Studienangebot der Universität Klagenfurt wird in den nächsten Jahren noch attraktiver werden. Wenn es uns jetzt auch noch gelingt – gemeinsam mit Stadt und Land – günstigen und attraktiven Wohnraum für unsere Studierenden zu schaffen, dann werden wir noch mehr Studierende attrahieren können.“ 

„Ein weiterer wichtiger Baustein der zukünftigen Entwicklung wird es sein, Bildungsangebote für alle Lebensphasen zu schaffen. Mit unserem Lifelong Learning-Angebot werden wir darauf abzielen, Menschen in unterschiedlichen Lebens- und Berufsabschnitten mit passgenauen Weiterbildungs- und Studienangeboten zu unterstützen. Bildung endet nicht mit dem Studienabschluss. Wir möchten Menschen ein Leben lang begleiten und auf ihrem individuellen Bildungsweg stärken und so auch zum wichtigen Aspekt der Demokratiebildung beitragen“, betont die Rektorin.

„Wir werden die Zusammenarbeit mit unseren Partnern in der Region weiter intensivieren“, so Pellert. „Durch den Ausbau von Kooperationen entstehen innovative Projekte, die nicht nur die Region stärken, sondern auch den Wissenstransfer zwischen Universität und Wirtschaft vorantreiben. Gleichzeitig verfolgt die Universität konsequent ihre Internationalisierungsstrategie in Forschung und Lehre, um Studierende und Forschende in einer globalisierten Welt bestmöglich zu vernetzen. Damit einher geht auch die weitere Schärfung des Forschungsprofils, um uns noch besser als wertvoller Partner der Industrie und der Praxis zu etablieren.“