Fix the numbers - Gender Monitoring
1. Überblick Daten und Kennzahlen
Zur Auswertung der Daten, die auf legistischer Grundlage der Wissensbilanzvorordnung, der Studienevidenzverordnung sowie der Bildungsdokumentationsverordnungen gewonnen werden, wurde im Rahmen des Datawarehouse uni:data im BMBWF (Abteilung für Hochschulstatistik) ein begleitendes Monitoring zur Umsetzung von Gleichstellung und Frauenförderung an Universitäten aufgebaut.
Dieses so genannte Gender Monitoring ist unter Einbindung folgender gesetzlicher Vorgaben, Referenzdokumente bzw. supranationaler Rahmenbeschlüsse als Indikatoren-System angelegt:
- Universitätsgesetz 2002
- Ziele der Universitäten im Rahmen der Leistungsvereinbarungen
- Frauenförderungspläne der Universitäten
- Entwicklungspläne der Universitäten
- Wissensbilanzen der Universitäten
- EU-Benchmarks (etwa der Partizipation von Frauen im tertiären Bildungsbereich)
Zentrale Basis für Steuerung
Zielsetzung des Gender Monitoring ist der Aufbau eines Kennzahl-Systems, das die Umsetzung von Frauenförderung, Gleichstellung und Gender Mainstreaming an den österreichischen Universitäten einer laufenden Systembeobachtung unterzieht.
Da Frauen und Männer an Hochschulen nach wie vor mit unterschiedlichen Lebensumständen konfrontiert sind, bildet das Instrument Gender Monitoring im BMBWF eine wichtige Grundlage zur Abbildung der sozialen Wirklichkeit und in weiterer Folge für die Planungs- und Steuerungsarbeit zur Gleichstellungspolitik in Wissenschaft und Forschung. Darüber hinaus ist es ein nützliches Instrument, um spezifische Informationen über einzelne Universitäten, aber auch universitäre Vergleiche zu gewinnen.
Gender Indikatoren
Gender Monitoring setzt geeignete Indikatoren für die Beobachtung der Entwicklung der Gleichstellung der Geschlechter an den Universitäten voraus. Wichtig ist, dass Indikatoren zuverlässig auch das messen, was sie messen sollen. Eine Indikatorenentwicklung ist stark an Determinanten wie Datenverfügbarkeit, Machbarkeit und Ressourcen-Effizienz orientiert. Einerseits sollen sie möglichst einfach und transparent gehalten werden, andererseits sollen sich durch Indikatoren Handlungskonsequenzen aus den Datenergebnissen ableiten lassen.
Der Begriff Gender Indikatoren umfasst alle relevanten statistischen Kennzahlen, die der Gleichstellung von Frauen und Männern an Universitäten zugeordnet werden können.
Das Gender Monitoring des BMBWF ermöglicht die jährliche Darstellung der Gleichstellung an den Hochschulen anhand von ausgewählten Gender Indikatoren:
- Präsenz von Frauen auf unterschiedlichen Hierarchieebenen und Funktionen
- Aufstiegschancen von Frauen (Glass Ceiling Index)
- Gender Pay Gap
- Präsenz von Frauen in Berufungsverfahren
Diese Kennzahlen werden ständig weiterentwickelt und evaluiert.
2. Daten Österreich
Unter dem Titel „Es geht etwas weiter! Wie geht´s weiter?“ präsentierte das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung im Herbst 2018 eine vom Institut für Höhere Studien (IHS) im Auftrag des Ministeriums verfasste Studie zur Geschlechtergleichstellung in Wissenschaft und Forschung in Österreich. Die knapp 130 Seiten umfassende Publikation stellt die Situation Österreichs im EU-Vergleich an den Anfang und behandelt in weiteren Kapiteln die Universitäten, die Fachhochschulen und die außeruniversitäre Forschung – sowohl im Gesamtüberblick als auch auf Ebene der einzelnen Einrichtungen.
Publikationen
- Gleichstellung in Wissenschaft und Forschung in Österreich (Langfassung) (PDF, 6 MB)
- Gleichstellung in Wissenschaft und Forschung in Österreich (Kurzfassung) (PDF, 5 MB)
- Gender Equality in Science and Research in Austria (Langfassung englisch) (PDF, 6 MB)
- Gender Equality in Science and Research in Austria (Kurzfassung englisch) (PDF, 5 MB)
3. Daten EU - She Figures
Mit den „She Figures" veröffentlicht die EU alle drei Jahre eine umfassende statistische Datensammlung zur Beteiligung von Frauen in der Wissenschaft in Europa. Sie bilden eine wichtige Entscheidungsgrundlage die in enger Kooperation zwischen der Generaldirektion Forschung und Innovation der Europäischen Kommission, Eurostat und den statistischen Korrespondenten der EU-Mitgliedstaaten und assoziierten Ländern erarbeitet wird.