Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg – Österreich wurde befreit.
BM Faßmann dankt Zeitzeuginnen und Zeitzeugen für ihr Engagement.
„Heute feiern wir das Ende des Zweiten Weltkrieges, die Befreiung von der NS-Herrschaft und den Beginn eines vereinten demokratischen Europas. An diesem Tag möchte ich insbesondere den Zeitzeuginnen und Zeitzeugen danken, die unermüdlich ihre Überleben-und Verfolgungsgeschichte an unsere Schülerinnen und Schüler weitergeben,“ so Bildungsminister Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann.
Die Feierlichkeiten zum heutigen Tag finden virtuell statt, Festrednerin am „Fest der Freude“ ist Erika Kosnar. Viele Schülerinnen und Schüler kennen Frau Kosnar aus dem Zeitzeugen-Programm von _erinnern.at_, dem Holocaust Education Institut des BMBWF. Frau Kosnar wurde 1932 in Wien als einziges Kind eines Arbeiters jüdischer Herkunft geboren. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1938 wurde sie als Jüdin beschimpft und aus der Schule ausgeschlossen. Viele weitere Schikanen folgten. Sie überlebte den Krieg und die NS-Verfolgung in Wien, dank einiger mutiger Handlungen ihrer Mutter.
„Mein Dank gebührt Frau Kosnar und allen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen die im Rahmen unseres Zeitzeugen-Programms Schulen besuchen. Die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen werden durch ein Team von _erinnern.at_ an die Schulen begleitet, für diese wichtigen Gespräche stellt _erinnern.at_ Vorbereitungsmaterialien zur Verfügung. Die Geschichte von Frau Kosnar ist für Schülerinnen und Schüler sowie für die Öffentlichkeit auch als Video-Interview verfügbar. Durch Zeitzeugengespräche und digital verfügbare Video-Interviews kann das Vermächtnis der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen jährlich an Tausende Schülerinnen und Schüler weitergegeben werden,“ so Faßmann. Auf der von _erinnern.at_ entwickelten Lernwebsite www.ueber-leben.at findet sich das Video-Interview mit Erika Kosnar sowie ein Lernmodul für Schulen über ihre Verfolgungsgeschichte.
„Frau Kosnars Geschichte verpflichtet uns auch zu einem verantwortungsvollen Handeln im Heute: Es ist mein Ministerium, _erinnern.at_ und mir ein großes Anliegen, dass niemand jemals wieder aufgrund seiner Herkunft von der Schule ausgeschlossen wird. Die Bildungsarbeit von _erinnern.at_ in der Prävention von Antisemitismus ist ein Beispiel für dieses Engagement“, so der Bildungsminister.
2019 haben Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, im Rahmen der von _erinnern.at_ organisierten Schulgesprächen, insgesamt 178 Schulen besucht und damit 7.698 Schülerinnen und Schüler erreicht. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Zeitzeugen-Programm ausgesetzt. Für viele Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die alleine leben, ist die derzeitige Situation sehr belastend. Die gewohnten regelmäßigen Kontakte und die Gespräche in den Schulen bleiben aus, daher unterstützt sie _erinnern.at_ auf Distanz: _erinnern.at_ betreut derzeit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen telefonisch, mehrmals in der Woche steht das Team in Kontakt mit den Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. „Es ist uns ein Anliegen, die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in diesen Wochen nicht alleine zu lassen und die fehlenden Sozialkontakte ein wenig auszugleichen. Die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen freuen sich über das telefonische Betreuungsangebot und nutzen die Möglichkeit, sich in dieser Form mit uns über ihre derzeitige Situation auszutauschen “, so Moritz Wein von _erinnern.at_.
Link: http://www.ueber-leben.at/home/erika-kosnar
Historischer Hintergrund
Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa mit einer bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Der Tag ist in vielen Staaten ein Feiertag. In Österreich wird der Tag von zivilgesellschaftlichen Initiativen gefeiert. Er folgt auf den österreichischen Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus (5. Mai).
In der Nacht des 8. Mai 1945 unterzeichneten Vertreter der Wehrmacht die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht, alle Kampfhandlungen wurden eingestellt, der Zweite Weltkrieg in Europa endete, der Zweite Weltkrieg in Asien endete am 2. September 1945 mit der japanischen Kapitulation.
Kontakt:
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Mag. Annette Weber
Pressesprecherin
T +43 1 53120-5025
annette.weber@bmbwf.gv.at