Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus: Faßmann unterstreicht Bedeutung von Holocaust Education
Digitale Lernangebote mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen
Heute erinnern wir an die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen, das als eines der letzten Lager am 5. Mai 1945 von amerikanischen Truppen befreit wurde. Der Gedenktag verweist auf unsere Verantwortung für eine offene Gesellschaft und ein entschlossenes Eintreten gegen Antisemitismus und Rassismus. Mein Ressort unterstützt ein Lernen über die Verbrechen des Nationalsozialismus, das Schülerinnen und Schüler in ihrem Engagement für unsere demokratische Gesellschaft stärkt und für eine lebendige Erinnerungskultur öffnet“ so Bildungsminister Faßmann zum heutigen Gedenktag.
„Viele Schulen nützen die digitalen Lernangebote von _erinnern.at_, dem Institut für Holocaust Education meines Ministeriums. Es freut mich besonders, dass nun in einem internationalen Projekt, das Schule und Wissenschaft verbindet, unter der Leitung von _erinnern.at_ in Zusammenarbeit mit der University of Southern California – Shoah Fundation und der KZ-Gedenkstätte Mauthausen ein virtueller Gedenkstättenrundgang entsteht. Das Projekt IWalk Mauthausen eröffnet Schülerinnen und Schülern mit Video-Interviews von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen eine neue Perspektive auf die Gedenkstätte und die Geschichte des KZ-Mauthausen“, so Faßmann. Der IWalk Mauthausen richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der 8. Schulstufe und ermöglicht ein selbstständiges Erkunden des Geländes, welches nach einem Gedenkstätten-Rundgang oder Workshop stattfinden kann. Der IWalk wird derzeit entwickelt und im Herbst 2021 Schulen, aber auch anderen Besucherinnen und Besuchern zugänglich gemacht.
Betreuung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen
Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Zeitzeugen-Programm seit März 2020 ausgesetzt, derzeit wird eine digitale Form der Schulbesuche der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen von _erinnern.at_ erprobt. „Besonders ältere Menschen benötigen in dieser schwierigen Zeit Unterstützung.
Für viele Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die alleine leben, ist die derzeitige Situation sehr belastend. Die gewohnten regelmäßigen Kontakte und die Gespräche in den Schulen bleiben aus, daher unterstützt sie _erinnern.at_ auf Distanz. „_erinnern.at_ betreut derzeit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen telefonisch, mehrmals in der Woche steht das Team in Kontakt mit den Zeitzeuginnen und Zeitzeugen“, so der Bundesminister.
Erinnerungskultur auch in Distance Learning
Von den für das Distance Learning von _erinnern.at_ bereitgestellten Lernmaterialien wird derzeit die Lern-App „Fliehen vor dem Holocaust. Meine Begegnung mit Geflüchteten“ besonders stark genützt. Die App ermöglicht mittels Video-Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen eine Begegnung mit der Geschichte, sie wurde 2018 mit dem renommierten Worlddidac Award ausgezeichnet. Schulen nutzen auch das Online-Interviewarchiv weitererzaehlen.at. Auf dieser Plattform finden sich fast 200 Video-Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, darunter eine Zusammenstellung anlässlich des Gedenktags mit Zeitzeugen-Interviews über die Mauthausen-Befreiung 1945. „Dass Schülerinnen und Schüler sich seit mehr als einem Jahr engagiert auch im Distance Learning mit dem Thema Holocaust beschäftigen, zeigt die starke Verankerung einer lebendigen Erinnerungskultur im österreichischen Schulwesen“, so der Bildungsminister.
Hintergrund zum Gedenktag
Im KZ Mauthausen und seinen Nebenlagern in ganz Österreich wurden mehr als 200 000 Menschen interniert, etwa 100 000 Häftlinge wurden ermordet. Der 5. Mai wurde 1997 vom Nationalrat zum Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt.
Link:
Kontakt:
BM für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Mag.a Debora Knob
Pressesprecherin
T +43 1 53120-5026
debora.knob@bmbwf.gv.at