Bildungsminister Polaschek: Jüdisches Schulwesen ist ein wichtiger Teil der österreichischen Bildungslandschaft
Beim Besuch der jüdischen Zwi Perez Chajes Schule in Wien mit IKG-Präsident Deutsch bekräftigt Bildungsminister Polaschek seine Unterstützung für ein lebendiges jüdisches Schulwesen
„Das jüdische Schul- und Bildungswesen hat in Österreich eine lange Tradition, die durch die Shoa vernichtet wurde. Umso wichtiger ist es, dass es seit den 1980er Jahren wieder jüdische Schulen in Österreich gibt. Das jüdische Schulwesen ist ein unverzichtbarer Teil der österreichischen Bildungslandschaft“, so Bildungsminister Martin Polaschek anlässlich eines Besuches der Zwi Perez Chajes Schule in Wien. „Es gibt ein aktives jüdisches Leben in Österreich, das Teil unserer Vielfalt und Identität ist. Wir unterstützen die jüdischen Schulen als tragende Säule der jüdischen Gemeinschaft in Österreich. Gleichzeitig setzen wir konsequent Maßnahmen zur Prävention von Antisemitismus und schützen damit die jüdischen Schülerinnen und Schüler vor Diskriminierung. Klar ist: das jüdische Leben gehört zu Österreich und Antisemitismus hat in diesem Land keinen Platz“, so der Bundesminister weiter.
IKG-Präsident Oskar Deutsch: “Hier wird der Grundstein für eine neue Generation von Jüdinnen und Juden gelegt, die Österreich und die Jüdische Gemeinde ihr Zuhause nennt. Schon im Kindergarten sehen wir, dass unsere Gemeinde im Wachsen begriffen ist. Die ZPC-Schule hat denselben Lehrplan wie alle anderen Schulen und beweist mit ihren Besonderheiten, dem Hebräisch-Unterricht, der Synagoge oder den Feiertagen, auch, dass wir alle vor den gleichen Herausforderungen im Leben stehen: Sei das die nächste Schularbeit oder die Matura.” Oskar Deutsch wies im Rahmen des Besuchs auch auf die unterschiedlichen Generationen hin, die am Campus der Kultusgemeinde vertreten sind, vom Elternheim Maimonides-Zentrum bis zum Kindergarten in der ZPC. “Hier gehen Kinder gemeinsam zur Schule deren Eltern oder Großeltern aus Österreich und anderen Ländern der Welt stammen und unterschiedliche Sprachen zu Hause sprechen. Es freut mich auch sehr, dass die jüdischen Kinder aus der Ukraine im vergangenen Jahr hier gut aufgenommen wurden. Diese Vielfalt stärkt uns als jüdische Gemeinde. Diese Vielfalt macht auch Österreich aus."
Der Bildungsminister bedankt sich bei der Zwi Perez Chajes Schule und bei der IKG für die Einladung. Die ZPC-Schule bietet der wachsenden jüdischen Gemeinde in Wien ein Bildungsangebot vom Kindergarten bis zur Matura. Bildungsminister Martin Polaschek und IKG-Präsident Deutsch bekräftigen die gute Zusammenarbeit zwischen IKG und Bildungsministerium. „Die jüdischen Schulen in Wien bieten den Schülerinnen und Schülern eine hochwertige Ausbildung und das intensive Erleben von jüdischem Alltag. Diese einzigartige Kombination wird durch die gute Zusammenarbeit von BMBWF und IKG ermöglicht“, so Polaschek und Deutsch in einem gemeinsamen Statement.
Die Zusammenarbeit zwischen BMBWF und IKG betrifft auch die Prävention von Antisemitismus: Die Zunahme antisemitischer Vorfälle ist weltweit und auch in Österreich schon seit etlichen Jahren zu beobachten. Die Europäische Kommission forderte daher im Jahr 2019 ihre Mitgliedsstaaten dazu auf, nationale Strategien zur Bekämpfung des Antisemitismus zu entwickeln. Die Nationale Strategie gegen Antisemitismus der Bundesregierung wurde 2021 vorgestellt, sie beinhaltet 10 Maßnahmen im Bereich des BMBWF, acht im Bildungsbereich. „Wir setzen dem zunehmenden Antisemitismus entschieden hochwertige Bildungsangebote entgegen, etwa mit dem Programm _erinnern.at_. Im Wissenschaftsbereich unterstützen wir den Ausbau der der Antisemitismusforschung, etwa an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 10 Maßnahmen der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus finden sich im Zuständigkeitsbereich des Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsressorts, auch unser 10 Punkte Programm ‚Trust in Science and Democracy: leistet einen Beitrag zur Antisemitismusprävention. Die Prävention von Antisemitismus hat bei mir oberste Priorität. Ich danke der IKG für die Zusammenarbeit, etwa im Bereich der Meldung von antisemitischen Vorfällen oder bei der Entwicklung von Lernmaterialien“, so Bildungsminister Martin Polaschek abschließend.
Kontakt:
Andreas Jilly
Pressesprecher des Bundesministers
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