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BM Polaschek verleiht den Österreichischen Staatspreis für Geschichtswissenschaften 2024

Bundesminister Martin Polaschek:
„Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern zu diesen verdienten Auszeichnungen. Die Auswahl der Jury zeigt die thematische Breite der Geschichtswissenschaften und die Vielfalt derer, die an ihrer Erforschung und Vermittlung mitarbeiten. Nicht zuletzt verdeutlicht der Preis Geschichte innovativ, dass wissenschaftliche Erkenntnisse in die Mitte der Gesellschaft gehören, damit sie einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung aktueller Herausforderungen und zur Stärkung des Vertrauens in Wissenschaft und Demokratie leisten können. Mein Dank gilt auch den geschichtswissenschaftlichen Instituten Österreichs, die ich aufgefordert hatte, Kandidatinnen und Kandidaten für Staatspreis und den Lebenswerkpreis zu nominieren und die sich engagiert daran beteiligt haben. Unser gemeinsames Interesse muss es sein, die Geschichtswissenschaften weiter zu stärken und ihnen breites Gehör zu verschaffen.“

Der durch Bundesminister Martin Polaschek ins Leben gerufene Österreichische Staatspreis für Geschichtswissenschaften geht 2024 an Univ.-Prof.a Mag.a Mag.a Dr.in Christina Antenhofer für ihre Publikation „Die Familienkiste. Mensch-Objekt-Beziehungen im Mittelalter und in der Renaissance.” Christina Antenhofer forscht und lehrt seit 2018 an der Paris Lodron-Universität Salzburg im Fach Mittelalterliche Geschichte und leitet dort das Interdisziplinäre Zentrum für Mittelalter und Frühneuzeit. Mit ihrer 1376 Seiten starken Publikation legt sie eine monumentale Studie vor, die eine neue Kulturgeschichte der Vormoderne schreibt und dabei umfangreiche archivalische Quellen berücksichtigt. Ihre methodisch avancierte Arbeit verbindet innovative Ansätze mit einer differenzierten geschlechtergeschichtlichen Perspektive und verleiht der Geschichte Österreichs in dieser Zeit eine europäische Dimension.

Den Sonderpreis für das Lebenswerk 2024 erhält em. o. Univ.-Prof. Dr. Andreas Kappeler , dessen Forschung zu Russland als Vielvölkerreich sowie zur ukrainischen Geschichte und dem habsburgischen Galizien die Geschichtswissenschaften nachhaltig beeinflusst hat. Er ist Verfasser von 12 Monographien, darunter mehrere populäre Standardwerke, die auch im Ausland rezipiert wurden und sich durch höchste wissenschaftliche Qualität bei gleichzeitig guter Lesbarkeit auszeichnen. Als Professor der Universität Wien und durch die Leitung eines Doktorats-Kollegs zur Erforschung Galiziens förderte er erfolgreich den akademischen Nachwuchs, wie die wissenschaftlichen Leistungen und akademischen Karrieren mehrerer seiner Schülerinnen und Schüler zeigen.

Eine besondere würdigende Erwähnung der Jury fand das Lebenswerk der 2023 verstorbenen Priv. Doz.in Mag.a Dr.in phil. Heidemarie Uhl. In zahlreichen Schriften hat sich Uhl kritisch mit dem österreichischen Umgang und Gedenken an die Rolle von Österreicherinnen und Österreichern im Nationalsozialismus beschäftigt und sich in mehreren Ausstellungen, internationalen Kommissionen sowie durch mediale Interventionen aktiv für eine öffentliche Debatte eingesetzt. Sie prägte viele Studierende und jüngere Forscherinnen und Forscher auf ihrem Weg in die Wissenschaft. Aus der österreichischen Erinnerungslandschaft ist sie nicht mehr wegzudenkenden.

Die beiden Nachwuchspreise gehen an Dr.in Anna Adorjáni für Ihre Publikation „Interpreting Non-Territorial Autonomy in Late Habsburg Hungary (1848-1918)“ und MMag. Dr. Andreas Pfützner für seine Publikation „Die rumänisch-jüdische Frage: Europäische Perspektiven auf die Entstehung einer Anomalie (ca.1772-1870)“.

Den Preis Geschichte innovativ erhält das Projekt „Digitale Erinnerungslandschaft Österreich (DERLA) - Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus | dokumentieren und vermitteln. www.erinnerungslandschaft.at“. Das interdisziplinäre Dokumentations-und Vermittlungsprojekt visualisiert anhand einer digitalen Landkarte Erinnerungsorte an die Gewaltverbrechen des Nationalsozialismus und den Holocaust in Österreich auf. Durch konkrete Vermittlungsangebote für Jugendliche fördert es die kritische Auseinandersetzung.

Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung hat 2024 erstmalig den Österreichischen Staatspreis für Geschichtswissenschaften ausgeschrieben. Er soll künftig alle zwei Jahre verliehen werden. Vergeben werden ein Staatspreis für eine herausragende wissenschaftliche Publikation, zwei Nachwuchspreise für Arbeiten auf Dissertationsniveau sowie ein Preis Geschichte innovativ für innovative Vermittlungsformate. Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger erfolgte durch eine unabhängige Jury. Der Staatspreis ist mit 10.000 , die beiden Nachwuchspreise mit je 4.000 und der Preis Geschichte innovativ mit 2.000 dotiert. Zusätzlich kann ein Sonderpreis für ein Lebenswerk (ohne Dotierung) vergeben werden.

Die feierliche Verleihung der diesjährigen Preise durch Bundesminister Polaschek findet am 8. Oktober 2024 in Wien statt.

Rückfragehinweis:

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Olivia Kienast
Minoritenplatz 5, 1010 Wien
T +43 1 53120-5020
olivia.kienast@bmbwf.gv.at