BM Polaschek „Studie belegt, dass KI tatsächlich ein Gamechanger für Studium und Lehre an Hochschulen ist“ Aktuelle Studie des „Forums Neue Medien in der Lehre Austria“ zur Nutzung von KI von Studierenden und Lehrenden an Hochschulen
„Von KI lernen, mit KI lehren: Die Zukunft der Hochschulbildung“, lautet die neue Studie, die das Forum Neue Medien in der Lehre Austria (fnma) im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) durchgeführt hat und die heute, Montag, präsentiert wurde. Sie zeigt nicht nur, wie Studierende, Lehrende und Hochschulleitungen Künstliche Intelligenz (KI) bereits derzeit in ihrem Studien- und Arbeitsalltag nutzen, sondern auch, welche künftigen Entwicklungen angestoßen und Schwerpunkte gesetzt werden sollen. Deshalb sieht Wissenschaftsminister Martin Polaschek die Studienergebnisse auch als richtungsweisend an, für die qualitative Weiterentwicklung von Studium und Lehre an den österreichischen Hochschulen.
Bundesminister Martin Polaschek:
„Die Studie belegt, dass Künstliche Intelligenz (tatsächlich ein Gamechanger für die Hochschulen ist. Ihr Einsatz ermöglicht Studierenden und Lehrenden nicht nur ihre individuellen Lehr- und Lernergebnisse zu verbessern, sondern trägt maßgeblich dazu bei, die Qualität der hochschulischen Lehre und damit die Hochschulbildung nachhaltig und sinnvoll weiterzuentwickeln. Von KI lernen, mit KI lehren – das muss für alle österreichischen Hochschulen im 21. Jahrhundert gelten.“
Gerhard Brandhofer, Projektverantwortlicher Forum Neue Medien Austria
„Die Arbeit an der Studie und ihre Ergebnisse verdeutlichen sowohl das große Interesse an dem Thema als auch die hohe Innovationsbereitschaft von Studierenden, Lehrenden und der Hochschulleitungen. Besonders bemerkenswert ist das starke Engagement der Hochschullehrenden, den Austausch über Hochschultypen hinweg zu fördern. Dies ermöglicht es, die erheblichen Herausforderungen bei der Implementierung von Künstlicher Intelligenz an Hochschulen auf verschiedenen Entscheidungsebenen proaktiv und zukunftsorientiert zu gestalten.“
Für die Untersuchung wurden im Erhebungszeitraum von September 2023 bis September 2024 insgesamt rund 5.000 Studierende und Lehrende befragt, die durch 14 leitfadengestützte Interviews mit Hochschulleitungen ergänzt wurden. Darüber hinaus wurden Strategiepapieranalysen im Governance-Bereich und Erhebungen des aktuellen Forschungsstandes zu KI in der Hochschulbildung durchgeführt, um ein detailliertes Bild der Akzeptanz und Nutzung von KI in der akademischen Praxis in Österreich zu zeichnen.
Einsatz von KI kann sich positiv auf hochschulische Lehr- und Lernergebnisse auswirken
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Studierende und Lehrende sich KI aktuell bislang vorwiegend zur Sprachverarbeitung, Informationssuche und Recherche sowie Textanalyse verwenden, aber aktuell kaum zur Vorhersage von Lernergebnissen, zur Modellierung, Adaption und Optimierung von Lehr-Lernprozessen (Learning Analytics). Dabei sind sich sowohl Studierende als auch Lehrende und Hochschulleitungen einig, dass der Einsatz von KI-Chatbots sich positiv auf die Lernergebnisse auswirken kann. Deshalb werden Verbote von KI auch von allen drei Gruppen von Hochschulangehörigen einhellig abgelehnt, mehr noch: Studierende und Lehrende sind sich einig, dass der Einsatz von KI kann die Motivation und die Selbstwirksamkeit von Studierenden und Lehrenden erhöhen und dazu beiträgt, Ängste abzubauen.
Als größte Herausforderung sehen sowohl Studierende, als auch Lehrende, aber auch die Hochschulleitungen den Umgang mit KI bei Prüfungen und Abschlussarbeiten, weshalb derzeit die Entwicklung einer flächendeckenden KI-Strategie an den Hochschulen, aber auch veränderte Prüfungsbedingungen (mehr Reflexionsaufgaben, mehr mündliche Prüfungen, stärkere Berücksichtigung des individuellen Lernprozesses) im Vordergrund stehen.
Die befragten Hochschulleitungen sehen es in diesem Zusammenhang als ihre primäre Aufgabe die hochschulische Lehre durch KI-bezogene Forschung qualitativ weiterzuentwickeln, aber auch generell Wissen über KI zu generieren und weiterzuvermitteln (sowohl innerhalb der Hochschule, als auch im Rahmen des gesellschaftlichen Outreachs). Dabei – auch das belegt die Studie – gibt es offensichtlich nicht ausreichend Forschung im Zusammenhang mit KI.
Effizienzsteigerung, Zeitersparnis und Innovation für Lehre und Studium durch neue Herangehensweisen in der Didaktik, neue Lehrkonzepte, und eine stärkere Kompetenzorientierung – darin bestehen laut der Studie die größten Potenziale für Hochschulen durch den Einsatz von KI.
Die in Auftrag gegebene Studie mit dem Titel „Von KI lernen, mit KI lehren: Die Zukunft der Hochschulbildung“ steht unter folgendem Link zum Download bereit: https://fnma.at/medien/fnma-publikationen
Das Forum Neue Medien in der Lehre Austria (fnma) ist das etablierte Netzwerk für die Entwicklung und Umsetzung von Strategien und Maßnahmen im Bereich der digitalen Bildungsangebote, insbesondere was den Einsatz neuer Medien in der Lehre und E-Learning-betrifft. Es wurde 2003 gegründet.
Rückfragehinweis:
Olivia Kienast
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Minoritenplatz 5, 1010 Wien
T +43 1 53120 - 5020
olivia.kienast@bmbwf.gv.at
Verein Forum Neue Medien in der Lehre Austria (fnma)
Stephanie Jäger (Generalsekretariat)
Rheinstraße 27, 6890 Lustenau, Österreich
office@fnma.at