Start des Austrian Micro Data Center für die Forschung
Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek gab gemeinsam mit Generaldirektor Tobias Thomas von Statistik Austria und ÖAW-Präsident Heinz Faßmann den Startschuss für das Austrian Micro Data Center (AMDC). Im AMDC können unter Einhaltung höchster Qualitäts-, Sicherheits- und Datenschutzstandards Mikrodaten und Verwaltungs- bzw. Registerdaten durch die Forschung genutzt werden.
Gerade die letzten Jahre haben die Bedeutung von Daten für die Forschung in Erinnerung gerufen. Der Zugang zu Mikrodaten aus der amtlichen Statistik und der Bundesministerien für Zwecke der Forschung war bisher Restriktionen unterworfen. Das BMBWF hat gemeinsam mit dem BKA unter Einbindung der Statistik Austria und der Wissenschaft die rechtlichen Rahmenbedingungen für das AMDC geschaffen. Mit 1. Juli 2022 nahm das AMDC seinen Betrieb auf, die Finanzierung erfolgt durch das BMBWF. Der große Datenschatz, den Österreich aufgrund der Existenz solider Verwaltungsregister hat, kann zukünftig besser genützt werden.
Forschungsminister Polaschek sagte dazu bei der Veranstaltung: „Mit diesen neuen Angeboten tragen wir dazu bei, die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschaftsstandortes Österreich langfristig hoch zu halten. Mit dem Zugang der Wissenschaft zu Mikrodaten aus Registern und der Kombination von Datensätzen eröffnen sich neue Möglichkeiten innovative und komplexe Forschungsfragen zu beantworten.“
Rund 100 Forschende sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Ministerien fanden sich bei Statistik Austria zusammen. Tobias Göllner von Statistik Austria präsentierte das AMDC. Sabine Kogler, BMBWF präsentierte die Möglichkeiten der Registerforschung nach Forschungsorganisationsgesetz. Die Veranstaltung zum Start des AMDC wurde durch die Perspektive von Expertinnen und Experten aus Dänemark und Deutschland ergänzt. Claus Thustrup Kreiner von der Universität Kopenhangen sprach über Mikrodatenforschung und Chancen für evidence-based policy making. Dana Müller vom Forschungszentrum am Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung Nürnberg sprach über ihre Erfahrungen mit einer Mikrodaten-Forschungsinfrastruktur.
Eine weitere Initiative im Datenbereich hat die Bundesregierung mit dem Schwerpunkt „Datengetriebene Forschung über die Gesellschaft“ im Rahmen des Fonds Zukunft Österreich gesetzt. Damit sollen die neuen Möglichkeiten des AMDC zielgerichtet genutzt, werden können. Für dieses Forschungsprogramm werden 9 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, mit denen die ÖAW Ausschreibungen durchführen wird. Sybille Wentker von der ÖAW präsentierte Eckpunkte. Über Details wird die ÖAW zeitnah informieren.