Bildungsminister Faßmann schafft Rahmen für inklusive Bildung und Sonderpädagogik
Consulting Board legt Strategie- und Positionspapier vor
Seit Jänner 2021 arbeiten das Consulting Board für Inklusion und Sonderpädagogik und Bildungsminister Faßmann am Strategie- und Positionspapier für Inklusive Bildung und Sonderpädagogik. Nun liegt es vor.
Das Strategie- und Positionspapier gründet auf der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, den Empfehlungen des Europäischen Rates aus 2018 sowie auf dem aktuellen Regierungsprogramm. Es versteht sich als grundlegende Interpretation für zukunftsorientierte Weiterentwicklungen der inklusiven Bildung unter Berücksichtigung qualitätsvoller Sonderpädagogik im österreichischen Bildungs- und Wissenschaftssystem.
Und auch das Verhältnis zwischen Inklusion und Sonderpädagogik wird gleich zu Beginn klargestellt, indem sonderpädagogisches Wissen sowie sonderpädagogische Handlungskompetenz als integrale Bestandteile eines inklusiven Bildungssystems gesehen werden.
„Mit diesem Strategie- und Positionspapier haben wir nun auf Basis des Regierungsprogramms klare und transparente Leitlinien für die Weiterentwicklung eines inklusiven Bildungs- und Wissenschaftssystem geschaffen“, hält Bildungsminister Faßmann fest. „Derzeit sind wir in engem Austausch mit dem Österreichischen Behindertenrat und arbeiten Maßnahmen aus – und zwar über die gesamte Bildungskette, von der Elementarpädagogik bis hin zum Hochschulbereich und der Erwachsenenbildung.“
Das Positions- und Strategiepapier des Consulting Board bestimmt vier Handlungsfelder: Kommunikation und Information, wo es um die Schaffung von Bewusstsein und Haltung geht; Governance und Prozesse mit der Weiterentwicklung des Systems, Identifikation und Beseitigung von Barrieren im Bildungssystem, Transparenz und Verlässlichkeit; Inhalte und pädagogische Qualität mit der Ermöglichung und Verankerung von Kompetenzerwerb für alle pädagogischen Bereiche; und Gesetze, Vorgaben und räumliche Planung mit dem Fokus auf einheitlicher Umsetzung der Maßnahmen.
„Das Consulting Board ist ein sehr wichtiges Gremium in diesem Prozess“, hebt Faßmann hervor. „Es gibt unterschiedliche Perspektiven und Expertisen und gerade diese Vielfalt ist für diesen Prozess, der die Weiterentwicklung von inklusiver Bildung zum Ziel hat, so notwendig und wertvoll.“
Der Vorsitzende des Consulting Board Germain Weber stellt fest: „Im Regierungsprogramm wird der Weg zu einem inklusiven Bildungssystem festgehalten. Dies bedeutet die Gleichstellung von Lernenden mit und ohne Behinderung weiterzuentwickeln und dabei Barrieren auf allen Ebenen abzubauen. Basierend auf den Anforderungen gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention gibt das Strategie- und Positionspapier des Consulting Board für den Bildungsbereich einen kohärenten und widerspruchsfreien Rahmen vor. Mit diesem Rahmen, angenommen durch den Bundesminister, liegt erstmals eine umfassende Orientierung für alle an diesem Prozess Beteiligten vor. Die hier festgehaltenen Eckpunkte, in Verbindung mit den Handlungsfeldern, sind Ausgangspunkt für stimmige und gut abgestimmte Schritte, die nun zu einem über die gesamte Bildungskette wirkenden inklusiven Bildungssystems in Österreich genutzt werden können“.
Aktuell wird im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung im Rahmen eines breit aufgesetzten partizipativen Prozesses der Beitrag zum zweiten Nationalen Aktionsprogramm zur Umsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderung erarbeitet (NAP 2022-2030). „Unsere Empfehlungen an den Herrn Bundesminister zum NAP-Bildung, Wissenschaft und Forschung werden den Eckpunkten des Strategie- und Positionspapiers folgen“, so Weber abschließend und unterstreicht damit die Relevanz dieses Dokuments für zukünftige Entwicklungen im Bildungs- und Wissenschaftssystem.
Kontakt:
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Mag.a Debora Knob
Pressesprecherin
T 043 1 53120-5026
debora.knob@bmbwf.gv.at