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Schallenberg, Faßmann: Regierung startet Umsetzung von Med-Impuls-Programm

Mehr Medizin-Studienplätze, 30 neue Professuren, neues universitätsübergreifendes Institut für Infektiologie, deutliches Budget-Plus für Med-Unis

Wien (OTS) - Das Programm „Uni-Med-Impuls 2030“ soll zur Stärkung der universitären Medizin-Forschung und Ausbildung in Österreich führen. Die Bundesregierung setzt nun erste Schritte zur Umsetzung dieses umfassenden Programms. Bundeskanzler Alexander Schallenberg: „Die Pandemie hat uns die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung einmal mehr vor Augen geführt. Dass die Impfung so rasch auf den Markt gekommen ist, verdanken wir ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Als Bundesregierung haben wir uns das Ziel gesetzt, den Wissenschafts- und Forschungsstandort Österreich – insbesondere im Bereich der Medizin – nachhaltig zu stärken und auszubauen. Wir schaffen in den nächsten Jahren daher nicht nur 30 neue Professuren in den wichtigen Bereichen Infektiologie, Epidemiologie und Public Health, sondern stocken auch die Studienplätze im Bereich der Humanmedizin um 200 Plätze auf. Davon profitiert nicht nur der Wissenschaftsbereich, sondern auch das gesamte österreichische Gesundheitssystem.“

Wissenschaftsminister Heinz Faßmann: „Exzellente medizinische Forschung und Lehre sind gerade in Zeiten einer Pandemie, aber auch darüber hinaus, enorm wichtig. Gemeinsam mit den human- und veterinärmedizinischen Universitäten in Wien, Graz, Innsbruck und der medizinischen Fakultät in Linz realisieren wir nun das Med-Impuls Programm. Das beinhaltet die auch die Gründung eines universitätsübergreifenden Instituts mit einer Spezialisierung auf jene Fächer, die im Rahmen der Infektionskrankheiten eine besondere Rolle spielen. Das neue Ignaz-Semmelweis-Institut wird nicht nur einen wichtigen Impuls für die medizinische Forschung darstellen, sondern auch die Politik einschlägig beraten. Ich bin überzeugt, dass wir so für ausgewählte medizinische Herausforderungen der kommenden Zeit gerüstet sind.“

Konkret erfolgt der Start zur Umsetzung von „Med-Impuls-2030“ bereits ab kommendem Jahr mit der universitären Leistungsvereinbarungsperiode 2022-2024. Die medizinischen Universitäten erhalten dafür in den nächsten drei Jahren mehr als 170 Millionen Euro, bis zum Jahr 2030 beträgt das Budget voraussichtlich eine Milliarde Euro. Für die kommende Leistungsvereinbarungsperiode stehen den Med-Unis und der Veterinärmedizinischen Universität zusätzlich 390 Mio. Euro im Vergleich zur aktuellen Periode zur Verfügung, insgesamt liegt ihr Budget damit bei 3,3 Mrd. Euro für die kommenden drei Jahre.

Mehr Studienplätze im Schlüsselfach Medizin

Die Studienplätze im Fach Humanmedizin wurden in den vergangenen Jahren durch die Gründung der Medizinischen Fakultät in Linz sukzessive ausgebaut. Kommendes Jahr ist mit insgesamt 1.800 Studienplätzen in ganz Österreich der bisherige Vollausbau erreicht. Im Zuge von Med-Impuls kommen nun weitere 200 Studienplätze dazu. Diese neuen Plätze werden in den kommenden Jahren bis 2028 stufenweise in Wien, Graz, Innsbruck und Linz geschaffen. Die erste Ausbaustufe im Wintersemester 2022/2023 wird je 10 neue Studienplätze in Innsbruck, Graz und Linz sowie 20 neue Plätze in Wien umfassen. Im Wintersemester 2024/25 werden weitere 50 Studienplätze entstehen. Dieser Ausbau wird auch danach weitergeführt. Somit werden ab 2028 rund 2.000 Studienanfänger/innenplätze für Medizin (1.856 Human-, 144 Zahnmedizin) zur Verfügung stehen.

30 neue Professuren mit Fokus auf Infektiologie, Epidemiologie und Public Health

Die Corona-Pandemie hat allen Akteurinnen und Akteuren im Wissenschafts- und Forschungsbereich erneut die enorme Bedeutung von medizinischen Teilbereichen wie etwa Infektiologie, Epidemiologie oder Public Health vor Augen geführt. Aus diesem Grund werden nun bis ins Jahr 2024 30 neue Professuren in ebendiesen speziellen Bereichen geschaffen werden. Konkret wird es in den nächsten drei Jahren zwölf Berufungsverfahren an der Medizinischen Universität Wien, sechs an der Medizinischen Universität Graz und der Medizinischen Universität Innsbruck sowie drei an der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der JKU Linz geben. Das Ziel dabei ist klar: Die neuen Professuren sollen vorhandene Stärkefelder weiter ausbauen, innovative Forschungsbereiche eröffnen und gut in die bereits bestehenden Strukturen eingebaut werden.

Das Ignaz-Semmelweis-Institut

Diese neuen Professuren werden vor allem auch beim Aufbau des neuen universitätsübergreifenden Ignaz-Semmelweis-Instituts (ISI) als Kooperationszentrum verankert und dort tätig sein. Das neue Institut soll in Infektionsfragen künftig als umfassender Ansprechpartner für Politik, Wissenschaft und Forschung dienen und es wird gleichzeitig qualitätsvolle Grundlagen- und klinische Infektiologie-Forschung betreiben. Die Kernstruktur des neuen Instituts wird in Zusammenarbeit der Medizinischen Universitäten (MedUni Wien, Meduni Graz, MedUni Innsbruck), der JKU Linz und der Veterinärmedizinischen Universität in Wien entstehen, wobei auch die neuen Professuren mit speziellen Arbeitsgruppen direkt am Institut Forschung betreiben sollen. Mit dieser österreichweit neuartigen Konstruktion und Form der Zusammenarbeit soll sowohl die standortspezifische, wie auch die universitätsübergreifende Forschungsarbeit stattfinden.

Allgemeinmedizin neu denken

Schon seit einigen Jahren wird in Österreich daran gearbeitet, die Allgemeinmedizin neu zu denken und attraktiver zu machen. Deshalb war das bereits wesentlicher Schwerpunkt in den Leistungsvereinbarungen für die Periode 2019 bis 2021. Dieser Kurs soll auch weiterfortgesetzt und gestärkt werden, etwa durch die Schaffung eines speziellen Erweiterungsstudiums oder Vertiefungen im Klinisch Praktischen Jahr.

Mit diesen Maßnahmen leisten die medizinischen Universitäten in ihrem Zuständigkeitsbereich einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Weiterentwicklung eines qualitativ hochwertigen medizinischen Lehr-und Forschungsbereichs, der somit auch positive Entwicklungen für den allgemeinen Gesundheitsbereich zur Folge hat.

Kontakt

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Mathias Klein, BA
Pressesprecher
T 01 53120-5025
Mathias.Klein@bmbwf.gv.at