Minister Polaschek gratuliert Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Österreich zu zehn neuen ERC-Consolidator Grants
Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat die Ergebnisse der jüngsten Ausschreibung für den ERC-Consolidator-Grant bekannt gegeben. Der ERC-Consolidator-Grant, der mit maximal 3 Millionen Euro für 5 Jahre dotiert ist, soll exzellente Forschende in einem relativ frühen Karrierestadium auszeichnen und sie bei der Festigung und dem Ausbau ihrer Karrieren und ihrem Weg in die wissenschaftliche Unabhängigkeit unterstützen. Dazu vergibt der ERC in dieser ersten Ausschreibung des neuen EU-Forschungsrahmenprogramms Horizon Europe insgesamt 632 Millionen Euro an die besten Forschenden in den EU-Mitgliedsstaaten und Staaten, die Horizon Europe assoziiert sind (zum Beispiel Norwegen und Israel). Die Europäische Kommission schätzt, dass mit den finanziellen Mitteln dieser Ausschreibung knapp 1.900 Jobs für Post-Docs, Promovierende und weiteres wissenschaftliches Personal im europäischen Forschungsraum geschaffen werden könnten. Insgesamt wurden 12 Prozent der 2.652 Anträge bewilligt.
In dieser ersten Ausschreibungsrunde für den Consolidator Grant konnten sich unter den Mitbewerberinnen und Mitbewerbern auch zehn Forschende von österreichischen Forschungseinrichtungen durchsetzen. Die erfolgreichen Antragsstellenden bilden nahezu das gesamte Repertoire der österreichischen Grundlagenforschung ab. So wurden fünf Projekte aus dem Fachbereich Physik und Ingenieurwesen bewilligt, drei aus dem Bereich Life-Sciences und zwei Projekte mit geistes- und sozialwissenschaftlichem Schwerpunkt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigten sich dabei mit den unterschiedlichsten Fragen und Problemen. So geht beispielsweise Gaia Novarino vom Institute of Science and Technology Austria (ISTA) der Frage nach, ob sich das Gehirn gesunder Menschen vom Gehirn bei Menschen auf dem Autismus-Spektrum unterscheidet. Emine Fisek Turem an der Österreichsichen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hingegen möchte wissen, wie sich die Gentrifizierung europäischer Großstädte auf die kulturelle Institution Theater auswirkt und Christian Möstl und sein Team von der ÖAW, wollen durch ihr Projekt Weltraumwetter und Sonnenstürme noch präziser vorhersagen.
Besonders erfolgreich waren in dieser Ausschreibungsrunde Antragstellende von der ÖAW, die gleich vier Grants einwerben konnte, einen davon am Gregor-Mendel-Institut für Molekulare Pflanzenbiologie GmbH. Jeweils zwei Consolidator-Grants gehen dieses Jahr an die Universität Wien und an das ISTA. Für die beiden Forschenden am ISTA, die Neurowissenschaftlerin Gaia Novarino und den Computerwissenschaftler Christopher Wojtan ist es nach je einem Starting Grant bereits die zweite Auszeichnung mit einem ERC-Grant. Je ein weiterer Consolidator Grant geht an das Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie GmbH (IMP) und an die Technische Universität Wien.
Der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Martin Polaschek, gratuliert den erfolgreichen Antragsstellerinnen und Antragsstellern und dankt ihnen für ihren Einsatz: „Der große Erfolg bei dieser Ausschreibungsrunde erfüllt mich einmal mehr mit großem Stolz auf unsere österreichischen Forschungseinrichtungen und auf unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die hohen Qualitätsansprüche des Europäischen Forschungsrats gelten zu Recht als der Goldstandard, wenn es um exzellente Grundlagenforschung geht. Zehn Grants für ein relativ kleines Land wie Österreich, sind für mich ein deutliches Signal, dass unsere Forschungslandschaft international hoch kompetitiv ist. Für diese Leistung gilt Ihnen, liebe Grantees, meine ganze Bewunderung. Ich wünsche Ihnen für die Umsetzung Ihrer Projekte viel Erfolg und bin schon heute gespannt, mit welchen zukunftsweisen und innovativen Entdeckungen Sie uns in den nächsten Jahren überraschen werden.“
Auch die Präsidentin des Europäischen Forschungsrats, Prof. Maria Leptin spricht den ausgezeichneten Forschenden ihre Anerkennung aus. Mit Blick auf eine politische Atmosphäre, geprägt von Krisen, Konflikten und Leid, betont Prof. Leptin ihr Vertrauen in das zukunftsweisende Potential der Grundlagenforschung. Der Europäische Forschungsrat sei nun in der Pflicht, die Wissenschaft auf Kurs zu halten, auch wenn heute noch nicht absehbar sei, zu welchen konkreten Ergebnissen die Forschung der ERC-Grantees führe. Dann, so ist sie sich sicher, könnten die europäischen Forschenden auch weiterhin neue Horizonte eröffnen, unsere Neugierde stillen und uns für eine unvorhersehbare Zukunft wappnen.
Unterstützung im Prozess der Antragsstellung erhalten Forschende in Österreich von der FFG. Auch für die aktuellen ERC-Ausschreibungen bietet die FFG als Nationale Kontaktstelle (National Contact Point, NCP) ein breites Angebot, das unter anderem Informationsveranstaltungen, Interview Trainings und Feedback zu Projektanträgen inkludiert. Weitere Informationen hierzu sind verfügbar unter: https://www.ffg.at/europa/heu/erc.
Kontakt:
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Andreas Jilly
Pressesprecher
T +43 1 53120-5025
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