Bundesminister Polaschek gratuliert vier Spitzenforscherinnen und Spitzenforschern zu ERC Advanced Grants
Der Europäische Forschungsrat (European Research Council – ERC) hat bekannt gegeben, dass in der Advanced-Grant-Ausschreibung 2022 insgesamt 218 Projekte in 20 Staaten in Europa gefördert werden. Mit den themenoffenen Advanced Grants fördert der ERC etablierte Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher, um ambitionierte und potentiell bahnbrechende Forschungsvorhaben verfolgen zu können. Vier dieser prestigeträchtigen Auszeichnungen mit einem Fördervolumen von je rund 2,5 Millionen Euro gehen an Forschende an österreichischen Wissenschafts-Institutionen. Der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Martin Polaschek gratuliert den erfolgreichen Antragsstellerinnen und Antragsstellern zu diesem großartigen Erfolg.
Für Elly Tanaka von vom Forschungsinstitut für molekulare Pathologie (IMP) handelt es sich bei der heurigen Auszeichnung bereits um den dritten ERC Advanced Grant. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit Axolotln, die die bemerkenswerte Fähigkeit besitzen, ihre Gliedmaßen und Organe wiederherzustellen. Anhand dieser hochgradig regenerativen Organismen erforscht Elly Tanaka die Regeneration von Neuronen sowie Arten der Plastizität und ihre Grenzen.
Auch der Quantenphysiker Jörg Schmiedmayer von der Technischen Universität Wien ist bereits ein Mehrfach-ERC-Grantee, er hatte 2012 seinen ersten ERC Advanced Grant eingeworben. In seinem zweiten ERC-Forschungsprojekt geht es um Emergenz in der Quantenphysik, also die Frage, wie eine scheinbar unbegrenzte Vielfalt aus einer kleinen Anzahl einfacher Bestandteile entstanden ist. Das Hauptanliegen ist die experimentelle Untersuchung der Emergenz in der Quantenwelt in allen Einzelheiten, von der mikroskopischen Physik der elementaren (atomaren) Bestandteile bis hin zu einer Hierarchie wirksamer Modelle im Großen.
Ein weiterer ERC Advanced Grant geht heuer an den Experimentalphysiker Leonard Grill von der Universität Graz. Er untersucht, wie sich einzelne Moleküle auf einer Oberfläche bewegen lassen. Die Erkenntnisse aus seinem Forschungsvorhaben könnten beispielsweise dazu beitragen, winzige Elektronik-Bausteine oder molekulare Maschinen zu entwickeln.
Der vierte ERC Advanced Grant geht an die Kultur- und Sozialanthropologin Manuela Ciotti von der Universität Wien, die zum Thema Anthropologie der Zukunft arbeiten wird. Ihr konkretes Forschungsfeld wird dabei die Welt der Kunst sein, ein Bereich, der sich durch ein hohes Maß an Experimentierfreudigkeit, Zukunftsorientierung und Risikobereitschaft auszeichnet und während der Pandemie schnell innovative digitale Lösungen entwickeln musste, um physische Veranstaltungen zu ersetzen. Der Fokus ihrer Arbeit wird auf dem neuen, vollständig integrierten physischen und digitalen System der Kunstwelt nach der Pandemie liegen, wobei sie sich insbesondere mit den Entwicklungen im globalen Süden beschäftigen wird, am Beispiel Indien und Pakistan.
Insgesamt wurden in dieser Ausschreibungsrunde 1650 Anträge vom ERC begutachtet, davon werden nun 13,2 Prozent mit einem Budget von insgesamt 544 Millionen Euro gefördert. 23 Prozent der geförderten Projekte wurden dieses Mal von Frauen eingereicht. Dies entspricht der höchsten bisherigen Frauenquote bei einer Advanced-Grant-Ausschreibung.
Bei Interesse an den verschiedenen Ausschreibungen des ERC bietet die FFG als Nationale Kontaktstelle (National Contact Point, NCP) ein breites Unterstützungsangebot, das neben Informationsveranstaltungen und Trainings zur Antragstellung auch Feedback zu Projektanträgen und Interview-Trainings umfasst. Horizon Europe: https://www.ffg.at/europa/heu/erc
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Andreas Jilly
Pressesprecher des Bundesministers
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