Gemeinsam MI(N)Tmachen: BM Polaschek startet mit Aktionsplan umfassende MINT-Fachkräfte-Offensive
Neue BMBWF-Initiative „Aktionsplan MI(N)Tmachen“ als Chance für Bildungs- und Wirtschaftsstandort Österreich – MINT soll für junge Menschen attraktiver und niederschwelliger zugänglich werden
Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek präsentierte am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz an der HTLSpengergasse mit dem Präsidenten der Industriellenvereinigung Georg Knill den Aktionsplan „MI(N)Tmachen“ für mehr MINT-Fachkräfte in Österreich. Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 den Anteil der Absolventinnen und Absolventen im MINT-Bereich um 20% zu steigern, um so dem Fachkräftemangel nachhaltig zu begegnen. Der Minister hob das diesbezügliche Engagement der Industriellenvereinigung positiv hevor und rief alle Stakeholder dazu auf, gemeinsam den Weg des „Mitmachens, MINTmachens“ zu gehen.
Ein Plan zum MI(N)Tmachen – Vom Kindergarten bis zum Hochschulabschluss
Der Aktionsplan adressiert die gesamte Bildungskette vom Kindergarten bis hin zum Hochschulabschluss in acht Aktionslinien. Er enthält bestehende MINT-Initiativen des BMBWF ebenso wie neue Maßnahmen, fördert ihre Umsetzung und stärkt ihr Zusammenwirken. BM Polaschek zur Ausrichtung des Aktionsplans: „Es kann nie zu früh sein, junge Menschen für MINT zu begeistern. Unser Ziel ist es, die Fachkräfte von morgen in größerer Zahl auf einen MINT-Bildungsweg zu bringen und dort die volle Entfaltung ihrer Potenziale bis hin zum erfolgreichen MINT-Abschluss zu unterstützen.“ Der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Knill, ergänzte dazu: „MINT ist ein Schlüsselthema für Österreich und ganz besonders für die Industrie. Und gleichzeitig ist gerade hier der Fachkräftemangel ganz besonders groß. Wir begrüßen den MINT-Aktionsplan des Bildungsministeriums daher ausdrücklich. Er ist ein wichtiger, strategischer Baustein zur Sicherung des Innovationsnachwuchses, auf welchen nun eine ressortübergreifende Arbeits- und Fachkräftestrategie aufsetzen muss“.
MINT-Kompetenzen und Fachkräfte als Schlüssel für den gesellschaftlichen Wohlstand
BM Polaschek betonte die Notwendigkeit einer breiteren Etablierung von MINT-Themen in den Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen: „Wenn wir die großen gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimawandel oder Energiewende bewältigen wollen, braucht es fundierte Kompetenzen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Überdies stärkt eine in der Gesellschaft breit verankerte MINT-Bildung auch das Vertrauen in die Wissenschaft und ist zugleich ein effektives Mittel gegen eine unreflektierte Technikgläubigkeit. Auch dies ist eine der Intentionen in dem von uns erarbeiteten Aktionsplan.“
IV-Präsident Georg Knill hob in seinem Statement den Bedarf nach mehr in Österreich ausgebildeten MINT-Fachkräften hervor: „Das Thema ist heute wichtiger denn je, denn der MINT-Arbeitsmarkt boomt. Schon heute sind bereits zwei Drittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Industrie dem MINT-Bereich zuzuordnen. Eine aktuelle Studie des Economica-Instituts in unserem Auftrag zeigt ein Beschäftigungspotenzial von 58.000 zusätzlichen MINT-Arbeitsplätzen bis 2029 in Österreich auf. (Industrie: Schlüsseltechnologien bieten hohe Beschäftigungspotenziale im MINT-Bereich | Industriellenvereinigung, 03.02.2023 (ots.at) Wenn wir diese Chancen nutzen und die Zukunft gestaltet wollen, müssen wir uns auf unsere Stä rken besinnen und diese ausbauen - allen voran das Standortasset HTL und die neuen MINT-Regionen, welche das nächste Level der MINT-Nachwuchsförderung für uns darstellen.“
Alle können MI(N)Tmachen und MI(N)Terleben!
BM Polaschek stellte exemplarisch drei der acht Aktionslinien des Aktionsplans vor: So soll das regionale Zusammenwirken von MINT-Aktivitäten durch die heuer in Kooperation mit der IV, dem OeAD und der MINTality-Stiftung gestartete Ressortinitiative „MINT-Regionen“ gestärkt werden. Polaschek: „Junge Menschen sollen damit MINT-Themen in Theorie und Praxis kontinuierlich nahe an ihrer Lebensrealität und ihrem Lebensort erleben – an schulischen und außerschulischen Lernorten.“
An den vielfältigen Lernorten in Österreich soll überdies eine Kultur des inklusiven Mitmachens und MINTmachens gefördert werden: „Junge Menschen sollen in den Klassenzimmern, Hörsälen und Laboren dieses Landes MINT mit allen Sinnen erleben und erforschen können. Regelmäßige und vielfältige MINT-Erlebnisse sollen Teil ihres Alltags und damit ihrer Lebenswelt werden. Das stellen wir unter anderem mit der Vergabe des MINT-Gütesiegels für Bildungseinrichtungen mit innovativer, inklusiver und begeisternder MINT-Didaktik sicher, die heute Nachmittag im feierlichen Rahmen stattfinden wird.“
Der Minister unterstrich die Botschaft „Alle können mitmachen! Alle können MINTmachen!“ und hob dabei besonders das Ziel mehr Frauen in den Informatik- und Technikbereich zu bringen hervor: „Frauen fehlt es keinswegs an Interesse oder Talent. Es sind hartnäckige Klischees und Stereotypen mit denen sie noch immer häufig konfrontiert sind. Das demotiviert und nimmt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Mit Informations- und Beratungsangeboten wollen wir diese Vorurteile aktiv aufbrechen und MINT-Lehrpersonen dahingehend sensibilisieren, dass sie frühzeitig und kontinuierlich das Selbstvertrauen junger Mädchen in deren MINT-Fähigkeiten stärken“, so der Minister abschließend.