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BM Polaschek & StS Tursky: Künstliche Intelligenz – Chance für Schulen

BM Polaschek und StS Tursky präsentieren Maßnahmenpaket mit sechs Schwerpunkten zur Digitalisierung der Schulen.

Künstliche Intelligenz (KI) verändert unsere Gesellschaft. Künstliche Intelligenz verändert vor allem aber auch unsere Schulen. Sie stellt uns vor Herausforderungen, Künstliche Intelligenz ist vor allem aber eine Chance für unsere Bildungseinrichtungen.

„Die Schulen aus dem Jahr 2019 sind mit den Schulen aus dem Jahr 2023 nicht mehr vergleichbar. Ein entscheidender Grund dafür ist sicherlich die Digitalisierung. Dabei sind wir an unseren Schulen Vorreiter in der Digitalisierung: Wir haben nahezu 100 % aller Bundesschulen an das Glasfasernetz angeschlossen, wir stellen jedem Kind ab der 5. Schulstufe ein Tablet oder einen Laptop zur Verfügung und wir haben den neuen Pflichtgegenstand „Digitale Grundbildung“ eingeführt“, erklärt Bildungsminister Martin Polaschek.

Künstliche Intelligenz – Chance für Schulen
Foto: Alexander Borek

Polaschek erklärt weiter: „Um den Bereich der Künstlichen Intelligenz und der Digitalisierung noch besser nützen zu können, präsentierten der Staatssekretär für Digitalisierung, Florian Tursky, und ich ein umfassendes Maßnahmenpaket mit sechs Schwerpunkten. Mit diesen wird es uns gelingen, unsere Schulen noch besser für die Zukunfts-Chancen von KI und Digitalisierung vorzubereiten.“

KI bietet nicht nur innovative Lernmöglichkeiten, sondern fördert auch kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten und digitale Kompetenzen. Die Schülerinnen und Schüler werden so fit für die Zukunft, in der KI eine zentrale Rolle spielen wird. Unser Ziel ist es, die Chancen von KI zu nutzen, gleichzeitig aber auch verantwortungsbewussten Umgang und ethisches Bewusstsein zu vermitteln. Klar ist, man kann sich in unserer heutigen vernetzten Welt vor Neuerungen wie KI-Systemen nicht verschließen – und man soll es auch nicht. Wir wollen KI gemäß unserer eigenen Werte nutzen und müssen uns daher über unsere Ziele und Perspektiven im Klaren sein. Wir sind überzeugt, dass dies den Schülerinnen und Schülern die notwendigen Fähigkeiten vermittelt, um in einer zunehmend digitalen Welt erfolgreich zu sein“, so Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky.

1. KI-Pilotschulen: Lernen und Lehren mit KI-Tools

Künstliche Intelligenz bietet zahlreiche Möglichkeiten, Lernprozesse und Lehrkräfte wirksam zu unterstützen. Schon heute gibt es unterschiedliche Lernprogramme, die von KI-Technologien angetrieben werden.
Daher werden wir zunächst 100 Schulen zu KI-Pilotschulen machen. Diese erhalten ein Projektbudget, können damit KI-Lernsoftware den Lernenden zur Verfügung stellen und diese – begleitet von Hochschulen – testen und evaluieren. So können wir für das gesamte Bildungssystem die richtigen Schlüsse im Umgang mit diesen KI Lerntools ziehen. Schulen können sich für diese Pilotierung von KI-Lernsoftware, die individuelle Lernbedürfnisse und -stile berücksichtigen, bewerben. Die Auswahl der Schulen erfolgt durch ein Expert/innen-Team des Schulnetzwerkes eEducation Austria.

Ziel ist es aus allen Bundesländern und Schularten 100 Pilotschulen mit einer entsprechenden KI-Lernsoftware auszustatten. Weiters wird die Auseinandersetzung mit offenen, kostenfreien KI-Tools durch Schulen gefördert. So wird ein der Zeit entsprechender Umgang gelernt, trainiert und reflektiert.

Im Rahmen eines Awards – auch abgewickelt vom Schulnetzwerk eEducation Austria – werden hier Best-Practice Beispiele für gut funktionierende Prompts, die innovative Lern-Chats hervorrufen, gesammelt.
Im Rahmen von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen werden Lehrer/innen darauf vorbereitet und begleitet.

2. Unterrichtsmaterialien – Eduthek, digi.case und Schulbücher

Nur wer informatische und digitale Kompetenzen aufweist, kann auch KI verstehen und entsprechend handeln.
Daher muss KI auch Teil von Unterrichtsmitteln sein!
Sowohl im Pflichtgegenstand Digitale Grundbildung – explizit – und im übergreifenden Thema „Informatische und digitale Kompetenzen“ ab der 1. Schulstufe – also der Volkschule schon – ist die Auseinandersetzung mit KI aufgelistet bzw. möglich.
Daher braucht es auch eine Sammlung von diesbezüglichen Unterrichtsmitteln.
Neben einer Schwerpunktsammlung in der Eduthek – dem freizugängigen Contentpool des BMBWF– wird nun auch der digi.case – ein Digital-Lernkoffer, der an alle Volkschulen ausgerollt wird – künftig auch KI-Beispiele enthalten.

Auch Schulbücher müssen das Thema – noch mehr und intensiver – abbilden! Daher werden die Autor/inn/en und Gutachter/innen für Schulbücher in Workshops gezielt geschult, um dieses Thema nachhaltig in den Werken zu platzieren.

3. Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften

Unsere Lehrkräfte sind der Dreh- und Angelpunkt für Entwicklungen im Bildungssystem. Ihre Fort- und Weiterbildung ist daher von zentraler Bedeutung.

Pädagogische Hochschulen haben bereits im Laufe des Sommersemester 2023 bereits eine Reihe von Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen zu verschiedenen Aspekten der Künstlichen Intelligenz angeboten. Zudem werden im Rahmen einer eLecture-Reihe der Virtuellen Pädagogischen Hochschule sowohl Hintergründe zu KI und etwa der Umgang im Klassenzimmer thematisiert.

Zudem wird im Sommersemester eine Digitale Grundschulung im Rahmen eines MOOCs – eines Massive Open Online Courses – angeboten. Die Teilnehmer/innen können hier in ihrem eigenen Tempo – wann sie wollen und wo sie wollen – selbstbestimmt lernen.
Für Schulen – von der Primarstufe, also den Volksschulen, über die Mittelschule bis hin zu maturaführende Schulen – besteht zudem die Möglichkeit „KI-SCHILFs“ – Schulinterne Lehrer/innenfortbildungen – zu buchen und so Expert/innen direkt an die Standorte zu holen.
Und natürlich wird das Thema KI auch in die Ausbildung von Lehrkräften integriert.

4. KI bei schriftlichen Arbeiten

Selbstständig arbeitende, also generative KI wie ChatGPT, kann auch missbräuchlich dazu genutzt werden, um Leistungen vorzutäuschen. Eines ist klar: Bei der Anwendung von KI-basierten Tools für die Erstellung von schriftlichen Arbeiten sind klare Regeln einzuhalten. Eine Leistung muss selbstständig erbracht werden.
Es spielt keine Rolle, wer Urheber/in einer vorgetäuschten Leistung ist (Nachhilfelehrer/in oder Chatbot) – eine nachgewiesene vorgetäuschte Leistung ist nicht zu beurteilen.

Bei Schularbeiten und Tests legen die Lehrpersonen schon jetzt die verwendbaren Hilfsmittel auf Basis der pädagogischen Anforderungen und Ziele individuell fest, wie z.B. Taschenrechner, Formelsammlung oder Unterlagen.
Dies trifft auch auf nutzbare Software, wie Internetseiten oder Tools zu, wozu auch KI-Anwendungen gehören.

Bei abschließenden Arbeiten – also etwa den VWA oder den Diplomarbeiten – werden KI basierte Tools lediglich unterstützend einsetzbar sein dürfen, müssen aber klar ausgewiesen werden. Schülerinnen und Schüler tragen somit eine klare Verantwortung für den Inhalt. Hilfsmittel und Quellen müssen angegeben werden, dies trifft auch auf KI-Tools zu.

Arbeiten ohne vollständige und nachvollziehbare Kennzeichnung von Quellen und Hilfsmitteln sind als Täuschungsversuch zu werten.

5. KI-Schwerpunkt in der Bildungsforschung

Bildungsinnovation braucht Evidenzen! Im Rahmen des Forschungsprogrammes „Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung“ wurden Konsortien aus Pädagogischen Hochschulen und Universitäten aufgefordert, sich mit Forschungsprogrammen zu relevanten Bildungsschwerpunkten, wie etwa Digitalisierung, zu bewerben.

2023 wurden neun von 39 Einreichungen bewilligt und mit insgesamt 8,8 Millionen Euro finanziert.
In einem Folgecall 2024 wird auch der Themenschwerpunkt „KI im Schulalltag“ ausgeschrieben!

6. Digitale Schulentwicklung im Bereich KI

Das Netzwerk eEducation Austria umfasst derzeit 4.108 Schulen, davon über 1.400 als Expert oder Expert+ Schulen.
Diese erfassen Aktivitäten, die im Digitalen gesetzt werden (so genannte Badges) und stellen dadurch die Entwicklung von Member- über Expert- zu Expert+ Schulen dar.

  • KI-Badge für eEducation-Schulen:
    zusätzlich zu den bisherigen Aktivitäten wird ein KI-Badge angeboten. Dadurch werden Schulen, und insbesondere Schulleitungen, angehalten, das Thema nachhaltig zu bearbeiten. Bis zum Ende des Schuljahres 2024/25 ist von jeder Schule zumindest ein KI-Badge verpflichtend zu absolvieren.
  • Schwerpunkt bei allen Digi-Tagungen 2024:
    Bei allen eEducation-Tagungen sowie Schwerpunkttagungen zum Thema Digitalisierung wird ein KI-Schwerpunkt gesetzt.

www.bmbwf.gv.at/ki

Kontakt:

BM für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Peter Stöckl, BA
Pressesprecher
T +43 1 53120-5026
peter.stoeckl@bmbwf.gv.at