Wissenschaftsministerin verlieh Gabriele-Possanner-Preise für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Geschlechterforschung
Staatspreis an Ökonomin Doris Weichselbaumer – Erstmals alle Hochschulsektoren zur Nominierung eingeladen.
Im Rahmen eines feierlichen Festaktes hat Wissenschaftsministerin Iris Rauskala gestern Abend die Gabriele-Possanner-Preise für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Geschlechterforschung verliehen. Der mit 10.000 Euro dotierte Gabriele-Possanner-Staatspreis wurde der Ökonomin Doris Weichselbaumer von der Universität Linz zuerkannt. Da Professorin Weichselbaumer, deren Forschungsschwerpunkt unter anderem bei den vielfältigen Formen der Diskriminierung am Arbeitsmarkt liegt, dieses Semester an der Universität Berkeley in Kalifornien/USA tätig ist, nahm stellvertretend für sie die Vizerektorin für Forschung, Gender und Diversity der Universität Linz Alberta Bonanni den Staatspreis entgegen.
Würdigungspreis für Lebenswerk an Salzburger Kommunikationswissenschafterin
Überdies wurde die Kommunikationswissenschafterin Elisabeth Klaus von der Universität Salzburg mit dem Gabriele-Possanner-Würdigungspreis in Form einer Skulptur der Künstlerin Claudia Hirtl für ihr Lebenswerk im Zeichen der Geschlechterforschung ausgezeichnet. Elisabeth Klaus zählt seit den 1980er Jahren zu den engagiertesten und wichtigsten Geschlechterforscher/inne/n in den Kommunikationswissenschaften. Durch ihre Forschung und in ihren Publikationen hat sie die Bedeutung von Frauen im Journalismus herausgearbeitet und zum Wissen über Geschlecht und Medien beigetragen. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bilden dabei In- und Exklusionsprozesse in den Medien.
Förderungspreise für engagierten Wissenschaftsnachwuchs Neben der Staatspreis- und Würdigungspreisträgerin stand auch der wissenschaftliche Nachwuchs im Mittelpunkt des Festakts. Aus insgesamt 18 Einreichungen wählte eine fachkundige, internationale Expertinnen- und Expertenjury zwei Gabriele Possanner-Förderungspreisträgerinnen für deren wissenschaftlichen Beiträge zur Bearbeitung bzw. Lösung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen im Bereich der Geschlechterforschung aus. Die mit je 12.000 Euro dotierten Auszeichnungen gingen an die Soziologin Zorica Siročić von der Universität Graz für ihre Dissertation „Festivals and feminist politics in the post-Yugoslav territory“ und die Rechtswissenschafterin Petra Sußner für ihre Dissertation „„Legally Queer? Grundversorgung und Asylberechtigung im Bereich von sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität“, verfasst an der Universität Wien. „Es ist uns besonders wichtig, neben bereits renommierten Wissenschafterinnen wie Doris Weichselbaumer und Elisabeth Klaus auch exzellente Nachwuchswissenschafter/innen wie unsere beiden Förderungspreisträgerinnen vor den Vorhang zu holen. Dadurch ist sichergestellt, dass sie und ihre Forschungsleistungen von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen werden“, so die Wissenschaftsministerin.
Erstmals alle Hochschulsektoren eingebunden
Anlässlich der zwölften Verleihung der Gabriele-Possanner-Verleihung gab es eine wichtige Neuerung: Erstmals wurden neben den öffentlichen Universitäten und den drei außeruniversitären Forschungsinstitutionen (Ludwig Boltzmann-Gesellschaft, Österreichische Akademie der Wissenschaften, IST-Austria) auch die Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen sowie die Privatuniversitäten eingeladen, Kandidat/inn/en für den Staats- und Würdigungspreis zu nominieren. Dazu Ministerin Rauskala: „Die Öffnung der Possanner-Preise für alle Hochschulsektoren ist ein wichtiger Schritt, um generiertes Wissen und Kompetenzen einer inter- und transdisziplinären Geschlechterforschung auch außerhalb der öffentlichen Universitäten zu stärken und sichtbar zu machen.“ Erfreut zeigt sich die Wissenschaftsministerin daher, dass neben neun öffentlichen Universitäten auch zwei Pädagogische Hochschulen, eine Fachhochschule sowie eine Privatuniversität Kandidat/inn/en für den Possanner-Staatspreis 2019 vorgeschlagen haben.
Über die Gabriele-Possanner-Preise
Die Gabriele-Possanner-Preise werden seit 1997 zum Gedenken an die erstmalige Verleihung eines akademischen Grades an eine Frau durch eine österreichische Universität verliehen. Gabriele Possanner erhielt 1897 nach nochmaliger Ablegung zahlreicher Prüfungen ihr an der Universität Zürich erworbenes Doktorat der Medizin von der Universität Wien nostrifiziert.
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